hier: Einführung eines Sozialpass
Beschlussentwurf:
Der
Magistrat wird beauftragt, einen Sozialpass einzuführen. Dieser ermöglicht
folgenden Personenkreisen eine Ermäßigung um mindestens 50% in den Bereichen
ÖPNV, Kultur, Sport, Bildung und Freizeit:
- Empfängern von Arbeitslosengeld II
- Personen die Sozialhilfe empfangen
- Personen, die Grundsatzsicherung empfangen
- Personen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
empfangen
- Personen, die Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein haben
- Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen der Kinder- und
Jugendhilfe wohnen
Sollte
die Stadt Friedberg nicht organisatorisch an den betroffenen Angeboten
beteiligt sein, wird die Stadt beauftragt, die Anbieter entsprechend zu
subventionieren. Hierfür ist ein leistungsgerechtes Budget in den Haushalt einzustellen.
Die Ausstellung eines solchen Passes soll kostenlos erfolgen.
Begründung:
Die
Stadt Friedberg sollte es als ihre Aufgabe erachten, dem Ausschluss von
Bürgerinnen und Bürgern von weiten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens
entgegenzuwirken. Alle Menschen, egal welcher Einkommensklasse, haben ein Recht
auf Teilhabe an den in Friedberg vorhandenen Angeboten.
Beispiele
für Anwendungsbereiche des Sozialpasses sind:
Kultur:
- das Wetterau Museum
- das Zirkuszelt auf der Seewiese
- die Stadtführungen
- der Besuch des Judenbades und des Adolfsturmes
- das alte Hallenbad
- das Eislaufen auf dem Friedberger Weihnachtsmarkt
Freizeitaktivitäten:
- die Teilhabe an Sportvereinen
- der Kinderplanet
- verschiedene Ferienfreizeiten
- Jimbala
- (Rentner)Ausflüge
- die Angebote im Junity
- das (Open Air) Kino
- das Usa-Wellenbad oder das Ockstädter Schwimmbad
Bildungsangebote:
- Kurse der VHS
- Kurse der Musikschule
Der
ÖPNV sollte ebenfalls durch den Sozialpass vergünstigt werden. Diese Angebote
sind vielen Menschen mit geringem Einkommen vorenthalten, da diese oft nicht
die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung haben. Der Magistrat wird
beauftragt, die Anwendungsbereiche zu prüfen und gegebenenfalls zu erweitern.
Die Einführung eines Sozialpasses muss nicht unbedingt zu Einnahmeverlusten im
Haushalt der Stadt Friedberg führen. Menschen, die sich die Angebote der Stadt
zur Zeit nicht leisten können, zahlen dort auch keine Beiträge oder
Eintrittspreise. Viele Angebote werden möglicherweise auch nicht voll
ausgenutzt und würden von der zusätzlichen Zielgruppe profitieren. Somit führen
Vergünstigungen insbesondere bei Veranstaltungen von der Stadt zu zusätzlichen
Einnahmen. Diese können in die Subvention der nicht städtischen Angebote investiert
werden.
Der Sozialpass sollte in Form eines
Plastikausweises ausgestellt werden.