Betreff
Umsetzung der Brunnenstele Fünffingerplatz; hier: Beantwortung der Fragen des Ausschusses JSSSK und endgültige Beschlussfassung
Vorlage
16-21/1698/1
Aktenzeichen
60/4 LE
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Beschlussentwurf:

 

  1. Der Brunnen am Fünf-Finger-Platz wird demontiert. Die mittige Brunnensäule wird ausgebaut und im Rathauspark neu aufgestellt.
  2. An gleicher Stelle des Fünf-Finger-Platzes wird ein Ginkgo gepflanzt und eine Rundbank errichtet.

 

 


Sach- und Rechtslage:

 

Mit Magistratsvorlage 16-21/1698 wurde der Magistrat, der Ortsbeirat Kernstadt und der Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren, Sport und Kultur über den geplanten Abriss des Brunnens am Fünffingerplatz und die Aufstellung der Mittelsäule im Rathauspark informiert. Ferner wurde ausführlich auf die Problematik des Urheberrechtes der Erben des Prof. Blasius Spreng eingegangen.

 

Die weitere Beratung im Ausschuss für Stadtentwicklung und in der Stadtverordnetenversammlung wurde ausgesetzt, da der Ausschuss JSSSK vier umfangreiche Fragestellungen an die Verwaltung formulierte. Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet:

 

1.            Die Verwaltung möge mit den Erben von Professor Spreng sprechen, ob für diese eine Umsetzung der Brunnenstele auf einen gepflasterten Platz im geschützteren Rathaushof in Betracht käme.

2.            Die Verwaltung möge mit den Erben von Professor Spreng sprechen, ob für diese alternativ dazu ein Abbau und eine Zwischenlagerung der Brunnenstele (beispielsweise im Wetterau-Museum) und ein späterer Aufbau in einer geeigneten Grünfläche im Konversionsgelände Ray Barracks in Betracht käme.

 

3.            Die Verwaltung wird um Prüfung der Urheberrechtsthematik auch im Hinblick auf die Folgegenerationen der jetzigen Erben des Professors Spreng und auf einen möglichen Verzicht der Erben oder Nacherben auf die Urheberrechtsansprüche gebeten.

4.            Die Verwaltung wird um Prüfung einer Anwohnerbefragung durch das Quartiersmanagement wegen der Nachnutzungsideen des derzeitigen Brunnenstandortes am Fünf-Finger-Platz gebeten.

 

Zu den Fragen des Ausschusses nimmt der Erbe von Prof. Blasius Spreng, Herr Martin Spreng, Paris, wie folgt Stellung:

 

Zu 1: Er stimmt einer Umsetzung der Stele in den Rathauspark zu

Zu 2: Herr Spreng plädiert für den Rathauspark als neuen Standort

Zu 3: Herr Spreng verzichtet nach der Sanierung auf den Fortbestand des Urheberrechts.

Zu 4: Das Amt für soziale und kulturelle Dienste und Einrichtungen hat, wie gewünscht, eine Anwohnerbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Anwohnerbefragung sind wie folgt:

 

 

Wunschobjekt                            

Anzahl

Ergänzung

 

 

 

Grünfläche/Bepflanzung/Blumen

18

 

Bänke/Sitzgelegenheiten

13

familienfreundlich, überdacht, mit Tischen

Spielgelegenheiten für Kinder

  8

Altstadtspielplatz

Baum/Bäume

  7

Apfelbaum

neuer Brunnen

  5

 

Wasserfontäne

  3

 

Hinweistafeln

  2

nächtliche Ruhe, Sauberkeit, Alkoholverbot

Mülleimer, Aschenbecher

  1

zusätzlich, zu wenige vorhanden

Kunstskulptur

  1

mit Bezug zur Altstadt

Historische Tafel

  1

Geschichte der Altstadt

 

 

Die aktivierende Befragung wurde größtenteils als Interviews durchgeführt. Von den ca. 60 Angesprochenen waren 34 Personen zum Beantworten der Fragen bereit. Davon waren 18 bulgarisch- und 6 türkischstämmig, 7 Deutsche und 3 Sonstige. Von den Gewerbetreibenden hat sich nur die Inhaberin des Friseursalons „La Beauté Sevdi“, der Inhaber des Lokals „Orient de luxe“ und ein Mitarbeiter des Lokals „Anadolu“ beteiligt. Die deutschen Anlieger verhielten sich sehr ablehnend, weil sie nicht mehr an eine positive Entwicklung im Quartier glauben.

Bei fast allen Befragten spielten die Themen Sauberkeit und Ruhe auf dem Fünffingerplatz eine wichtige Rolle (zu schmutzig, zu laut). Auch der öffentliche Alkoholkonsum (durch Männer aus den umliegenden Kneipen) wurde vor allem von Frauen/Müttern stark kritisiert. Aus diesen Gründen sprachen sich auch fünf der 34 Befragten gegen öffentliche Sitzplätze aus. Außerdem wurden zusätzliche Mülleimer, Aschenbecher und häufigere Reinigung durch die Stadt angeregt. Ein weiterer Kritikpunkt war für viele Befragte der schlechte Zustand der Häuser und Wohnungen und die zu hohen Mieten dafür. Der Wunsch nach Sanierungen der historischen Fachwerkhäuser war hier ein zentrales Thema.

20 der 34 befragten Personen erklärten sich bereit, selbst etwas für die Verschönerung der Altstadt zu tun.

 

 

 


Zu den Vorschlägen nimmt das Amt für Stadtentwicklung in Absprache mit dem Amt für soziale und kulturelle Dienste und Einrichtungen wie folgt Stellung:

 

Der Fünffingerplatz ist zunächst bestimmt durch die Verkehrs- und Fahrflächen für Fahrzeuge und Lastkraftwagen incl. der Feuerwehrdrehleiter Der zur Verfügung stehende Platz für eine Grünfläche reduziert sich praktisch auf die Fläche der jetzigen Brunnenanlage. Für eine funktionierende Grünfläche mit Rasen und Strauchbewuchs ist dies zu klein. In einer Email an das Amt für Stadtentwicklung warnt eine ehemalige Mitarbeiterin des Fünffingertreffs vor kleinteiligen Bepflanzungen:  Welche Gewächse halten das bepinkelt werden von Hund und Mensch aus?“

Eigentlich nur robuste Baumpflanzungen! Insofern kann der ersten Anregung: Grünfläche, Bepflanzung, Blumen nicht gefolgt werden.

Hingegen sind Sitzgelegenheiten in Form einer Rundbank geplant. Nicht umsetzbar sind mit Rücksicht auf die Nachbarn eine Überdachung und Tische.

Eine weitere Anregung sind Spielgeräte für Kinder. Auch hier ist es ein Platzproblem, haben die Spielgeräte doch größere Sicherheitsbereiche von mindestens 2 Metern zu jeder Seite. Hier wird auf den Nahe gelegenen Spielplatz der Musterschule verwiesen.

Der Anregung Baum wird mit der Pflanzung eines Ginkgo gefolgt.

Fünf Bürger regen einen neuen Brunnen, drei eine Wasserfontaine an. Aufgrund der hohen Kosten und der bereits geführten ablehnenden Standortdiskussion  in den Ausschüssen wird diese Lösung nicht weiter verfolgt.

 

Verlässliche Kosten können im Moment noch nicht benannt werden. Hier ist zunächst eine Grundsatzentscheidung notwendig. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel in Höhe von 106.000,00 Euro ausreichen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

JA

NEIN

Haushaltsjahr

2021

Ergebnishaushalt

Finanzhaushalt

Produkt

551.00

Kostenstelle

6.580000

Investitionsnummer

6.0649.01

Sachkonto

0649110

Einnahme oder

Ertrag

Ausgabe oder Aufwendung

106.000,00€

Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung

X

JA

NEIN

Überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen (§100 HGO)

Deckungsvorschlag

Friedberg (Hessen), den

Haushaltsjahr

 

 

Kostenstelle

 

Sachkonto

 

Produkt

 

Investitionsnummer

 

( Unterschrift FB Finanzen)