Betreff
Fällung von 25 Robinien und Nachpflanzung von 31 Zierkirschen in der Ludwigstraße
Vorlage
11-16/1053
Aktenzeichen
60/4-Le
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Beschlussentwurf:

 

1.     In der Ludwigstraße werden zwischen Hanauer Straße und Bismarckstraße die vorhandenen 25 Robinien gefällt.  Als Ersatz werden 31 Zierkirschen  der Sorte „Rancho“ gepflanzt.

2.     Unter der Kostenstelle 6.580000, Sachkonto 6161000 werden im Haushaltsplan 2015    62.000 € für die Pflanzarbeiten bereitgestellt. Gleichzeitig wird eine Einnahmehaushaltsstelle mit einem symbolischen Betrag von 1 € gebildet, da die Verhandlungen mit der OVAG als Zuschussgeber noch laufen.

 


Sach- und Rechtslage:

Während des Neubaus des OVAG-Verwaltungsgebäudes in der Ludwigstraße mussten zwei Bäume im Bereich der Baustellenzufahrt gefällt werden, um die Erreichbarkeit der Großbaustelle für die Baustofftransporte zu gewährleisten. Von der Stadt Friedberg selbst wurden im Frühjahr 2014 zwei Bäume wegen mangelnder Standsicherheit direkt vor dem Gebäude und gegenüber gefällt.

Ferner entstanden während der Baumaßnahme  durch den Lieferverkehr weitere Schäden an drei Bäumen. An zwei Bäumen (Nr. 53 und 55)  ist der Schaden so groß, dass der Gutachter eine Fällung empfiehlt.

Insgesamt wirkt der Baumbestand im unteren Bereich der Ludwigstraße lückig und ungeordnet.

Neben den freien Baumscheiben wird diese unruhige Wirkung durch die vorhandenen, überwiegend gekappten Robinien verstärkt. Auch die nach dem Baumkontrollbuch durchgeführten Schnittmaßnahmen an vereinzelten geschädigten Bäumen haben das Bild negativ beeinflusst.

 

1. Exkurs  Baumbestand Ludwigstrasse:

Bis in die 80-er Jahr standen in der Ludwigstrasse Rotdorn-Bäume. Nach Erreichen des natürlichen Lebensalters wurden diese gegen Robinien ausgetauscht, welche als besonders stadtklimafest und trockenheitsresistent gelten.

Nach heftigen Beschwerden der Anlieger wurden die hoch wachsenden Robinien  gekappt und seit dem ca. alle 3 bis 5 Jahre wieder zurückgeschnitten. Vereinzelt wurden in späteren Jahren sog. Kugelrobinien als Ersatz gepflanzt, welche nicht mehr geschnitten werden. Es hat sich aber gezeigt, dass hier vereinzelt  Anfahrschäden an den niedrigen Kronen zu verzeichnen sind.

Von den 25 Bäumen wurden bei der Baumbegehung im Frühjahr 2014 9 alte Robinien mit der Note 4 bewertet. Ein weiterer Baum an der Straßenecke zur Hanauer Straße (Nr. 63)  weist einen Riss auf, aus dem Pflanzensaft austritt. Bei einer Kugelrobinie (Nr. 9) oberhalb der OVAG-Zufahrt wurde zwischenzeitlich die Krone zur Hälfte abgerissen/ entfernt. Mit den o.g. Bäumen Nr. 53 und 55 sind also vier Robinien zu entfernen.

Eine gesonderte Stellungnahme zum Baumbestand in der unteren Ludwigstrasse wurde beim Gutachterbüro Zorn angefordert, konnte aufgrund der kurzen Terminierung  jedoch noch nicht vorgelegt werden. Diese Beurteilung wird nachgereicht. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass sich der Altbestand an Robinien in einem schlechten Zustand befindet.

Vor zwei Jahren entschied man von Seiten des Fachamtes, einen Umbau mit einer neuen kleinwachsenden Zierkirschenart  (Prunus Rancho) vorzunehmen.  Der Baum wird nur 6 bis 8 m hoch und erreicht eine Breite von bis zu 3 m. Mittlerweile stehen 7 Prunus im unteren Abschnitt der Ludwigstraße.

 

 

 

Die OVAG möchte nun durch eine Pflanzung von Jungbäumen das Umfeld des Neubaus gestalterisch aufwerten und so einen Ausgleich für die entstandenen Schäden am Altbaumbestand herstellen. Gleichzeitig möchte die OVAG die Bäume vor ihrem Gebäude symmetrisch, auf den Neubau bezogen, anordnen. Diese Umlegungskosten trägt die OVAG!

Der Vorstand der OVAG hat in einem Termin am 4.11.2014 einen größeren finanziellen Beitrag zur Nachpflanzung  der Bäume in der Ludwigstraße in Aussicht gestellt.

Dies ist als einmalige Chance zu sehen, den stadtgestalterisch unbefriedigenden Zustand zu beseitigen und eine einheitliche  Allee aus Zierkirschenbäumen in einem 1. Bauabschnitt zwischen Bismarckstraße und Hanauer Straße zu verwirklichen.

 

2. Exkurs Fachliche Anforderungen an Baumstandorte

Baumscheiben sollten eine Mindestgröße von 2,5 m x 2,5 m und eine durchwurzelbares Wurzelvolumen von 12 m³ besitzen, welches mit besonderen Baumsubstraten hergestellt wird.

In der Ludwigstraße sind die Baumscheiben zwar 2 m lang, jedoch i.d.R. nur 1,2 m bis 1,3 m breit, also nur die Hälfte der geforderten Mindestnorm. Der mit Substrat aufgebesserte Wurzelbereich beträgt nur max. 1,8 m³, also nur ein Siebtel der sog. FLL-Empfehlung.  Hinzu kommen Probleme mit Leitungen der Telekom , von Unitymedia und der OVAG, welche im Bürgersteig verlegt sind und teilweise direkt unter dem Kantenstein der Baumscheibeneinfassung liegen !!

Die Gas- und Wasserleitungen der Stadtwerke befinden sich in der eigentlichen Verkehrsfläche. Hier muss im Einzelfall geprüft werden, ob die erforderlichen Mindestabstände einzuhalten sind.

Zu den Leitungen der Telekom bzw. Unitymedia  wird auf jeden Fall ein Wurzelschutz in Form einer Folie erforderlich, welcher den zuvor beschriebenen  minimalen Wurzelraum noch weiter einschränkt. Die bisherigen 7 Nachpflanzungen mit Zierkirschen zeigen aber ein sehr gutes Wachstum, wobei anzumerken ist, dass hier auf Leitungsschutzmaßnahmen verzichtet wurde.

 

Vergleicht man die fachlichen Mindestanforderungen mit den gegebenen Bedingungen, müsste eigentlich auf eine Nachpflanzung verzichtet werden. Alternativ wäre ein aufwändiger Straßenumbau erforderlich, der aber aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt nicht darstellbar ist.

 

 

Planung:

Im Straßenabschnitt zwischen der Bismarckstraße und der Hanauer Straße  gibt es 38 Baumscheiben in der unteren Ludwigstraße. 7 Standorte sind bereits mit der Kirschensorte Rancho bepflanzt.  Abzüglich der 6 zur Zeit freien Beete sind also noch  25 Altbäume vorhanden.

Nach der Fällung werden 31 Zierkirschen der Sorte Rancho nachgepflanzt.  Der Stammumfang beträgt 18-20 cm.  Die Baukosten betragen überschlägig 2.000 € pro Baum.

Für das Jahr 2016 ist dann der Umbau der oberen Ludwigstraße geplant, wobei hier vorab der Bürgersteig saniert werden muss.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Ja

 

Haushaltsjahr

2015

Kostenstelle:

6.580000

Sachkonto:

6161000

Investitionsnummer:

 

 

 

Bedarf bei außer- oder überplanmäßigen Ausgaben

62.000 €

 

 

Deckungsvorschlag

 

Die Mittel stehen haushaltsrechtlich
zur Verfügung

(zutreffendes ist bitte anzukreuzen)

JA

 

 

(Unterschrift Leiter der Kämmerei)

NEIN