Beschlussentwurf:
1. In
der Ludwigstraße werden zwischen Hanauer Straße und Bismarckstraße die
vorhandenen 25 Robinien gefällt. Als
Ersatz werden 31 Zierkirschen der Sorte
„Rancho“ gepflanzt.
2. Unter
der Kostenstelle 6.580000, Sachkonto 6161000 werden im Haushaltsplan 2015 62.000 € für die Pflanzarbeiten
bereitgestellt. Gleichzeitig wird eine Einnahmehaushaltsstelle mit einem
symbolischen Betrag von 1 € gebildet, da die Verhandlungen mit der OVAG als
Zuschussgeber noch laufen.
Sach- und Rechtslage:
Während
des Neubaus des OVAG-Verwaltungsgebäudes in der Ludwigstraße mussten zwei Bäume
im Bereich der Baustellenzufahrt gefällt werden, um die Erreichbarkeit der
Großbaustelle für die Baustofftransporte zu gewährleisten. Von der Stadt
Friedberg selbst wurden im Frühjahr 2014 zwei Bäume wegen mangelnder
Standsicherheit direkt vor dem Gebäude und gegenüber gefällt.
Ferner
entstanden während der Baumaßnahme durch
den Lieferverkehr weitere Schäden an drei Bäumen. An zwei Bäumen (Nr. 53 und
55) ist der Schaden so groß, dass der
Gutachter eine Fällung empfiehlt.
Insgesamt
wirkt der Baumbestand im unteren Bereich der Ludwigstraße lückig und
ungeordnet.
Neben
den freien Baumscheiben wird diese unruhige Wirkung durch die vorhandenen,
überwiegend gekappten Robinien verstärkt. Auch die nach dem Baumkontrollbuch
durchgeführten Schnittmaßnahmen an vereinzelten geschädigten Bäumen haben das
Bild negativ beeinflusst.
1. Exkurs Baumbestand Ludwigstrasse:
Bis
in die 80-er Jahr standen in der Ludwigstrasse Rotdorn-Bäume. Nach Erreichen
des natürlichen Lebensalters wurden diese gegen Robinien ausgetauscht, welche
als besonders stadtklimafest und trockenheitsresistent gelten.
Nach
heftigen Beschwerden der Anlieger wurden die hoch wachsenden Robinien gekappt und seit dem ca. alle 3 bis 5 Jahre
wieder zurückgeschnitten. Vereinzelt wurden in späteren Jahren sog.
Kugelrobinien als Ersatz gepflanzt, welche nicht mehr geschnitten werden. Es
hat sich aber gezeigt, dass hier vereinzelt
Anfahrschäden an den niedrigen Kronen zu verzeichnen sind.
Von
den 25 Bäumen wurden bei der Baumbegehung im Frühjahr 2014 9 alte Robinien mit
der Note 4 bewertet. Ein weiterer Baum an der Straßenecke zur Hanauer Straße
(Nr. 63) weist einen Riss auf, aus dem
Pflanzensaft austritt. Bei einer Kugelrobinie (Nr. 9) oberhalb der OVAG-Zufahrt
wurde zwischenzeitlich die Krone zur Hälfte abgerissen/ entfernt. Mit den o.g.
Bäumen Nr. 53 und 55 sind also vier Robinien zu entfernen.
Eine
gesonderte Stellungnahme zum Baumbestand in der unteren Ludwigstrasse wurde
beim Gutachterbüro Zorn angefordert, konnte aufgrund der kurzen
Terminierung jedoch noch nicht vorgelegt
werden. Diese Beurteilung wird nachgereicht. Grundsätzlich ist festzuhalten,
dass sich der Altbestand an Robinien in einem schlechten Zustand befindet.
Vor
zwei Jahren entschied man von Seiten des Fachamtes, einen Umbau mit einer neuen
kleinwachsenden Zierkirschenart (Prunus
Rancho) vorzunehmen. Der Baum wird nur 6
bis 8 m hoch und erreicht eine Breite von bis zu 3 m. Mittlerweile stehen 7
Prunus im unteren Abschnitt der Ludwigstraße.
Die
OVAG möchte nun durch eine Pflanzung von Jungbäumen das Umfeld des Neubaus
gestalterisch aufwerten und so einen Ausgleich für die entstandenen Schäden am
Altbaumbestand herstellen. Gleichzeitig möchte die OVAG die Bäume vor ihrem
Gebäude symmetrisch, auf den Neubau bezogen, anordnen. Diese Umlegungskosten
trägt die OVAG!
Der
Vorstand der OVAG hat in einem Termin am 4.11.2014 einen größeren finanziellen
Beitrag zur Nachpflanzung der Bäume in
der Ludwigstraße in Aussicht gestellt.
Dies ist als
einmalige Chance zu sehen, den stadtgestalterisch unbefriedigenden Zustand zu
beseitigen und eine einheitliche Allee
aus Zierkirschenbäumen in einem 1. Bauabschnitt zwischen Bismarckstraße und
Hanauer Straße zu verwirklichen.
2. Exkurs Fachliche
Anforderungen an Baumstandorte
Baumscheiben
sollten eine Mindestgröße von 2,5 m x 2,5 m und eine durchwurzelbares
Wurzelvolumen von 12 m³ besitzen, welches mit besonderen Baumsubstraten
hergestellt wird.
In
der Ludwigstraße sind die Baumscheiben zwar 2 m lang, jedoch i.d.R. nur 1,2 m
bis 1,3 m breit, also nur die Hälfte der geforderten Mindestnorm. Der mit
Substrat aufgebesserte Wurzelbereich beträgt nur max. 1,8 m³, also nur ein
Siebtel der sog. FLL-Empfehlung. Hinzu
kommen Probleme mit Leitungen der Telekom , von Unitymedia und der OVAG, welche
im Bürgersteig verlegt sind und teilweise direkt unter dem Kantenstein der
Baumscheibeneinfassung liegen !!
Die
Gas- und Wasserleitungen der Stadtwerke befinden sich in der eigentlichen
Verkehrsfläche. Hier muss im Einzelfall geprüft werden, ob die erforderlichen
Mindestabstände einzuhalten sind.
Zu
den Leitungen der Telekom bzw. Unitymedia
wird auf jeden Fall ein Wurzelschutz in Form einer Folie erforderlich,
welcher den zuvor beschriebenen
minimalen Wurzelraum noch weiter einschränkt. Die bisherigen 7
Nachpflanzungen mit Zierkirschen zeigen aber ein sehr gutes Wachstum, wobei
anzumerken ist, dass hier auf Leitungsschutzmaßnahmen verzichtet wurde.
Vergleicht
man die fachlichen Mindestanforderungen mit den gegebenen Bedingungen, müsste
eigentlich auf eine Nachpflanzung verzichtet werden. Alternativ wäre ein
aufwändiger Straßenumbau erforderlich, der aber aufgrund der angespannten
Finanzlage der Stadt nicht darstellbar ist.
Planung:
Im
Straßenabschnitt zwischen der Bismarckstraße und der Hanauer Straße gibt es 38 Baumscheiben in der unteren
Ludwigstraße. 7 Standorte sind bereits mit der Kirschensorte Rancho
bepflanzt. Abzüglich der 6 zur Zeit
freien Beete sind also noch 25 Altbäume
vorhanden.
Nach
der Fällung werden 31 Zierkirschen der Sorte Rancho nachgepflanzt. Der Stammumfang beträgt 18-20 cm. Die Baukosten betragen überschlägig 2.000 €
pro Baum.
Für
das Jahr 2016 ist dann der Umbau der oberen Ludwigstraße geplant, wobei hier
vorab der Bürgersteig saniert werden muss.
Finanzielle Auswirkungen: |
Ja |
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Haushaltsjahr |
2015 |
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Kostenstelle: |
6.580000 |
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Sachkonto: |
6161000 |
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Investitionsnummer: |
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Bedarf bei außer- oder überplanmäßigen Ausgaben |
62.000 € |
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Deckungsvorschlag |
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Die Mittel stehen haushaltsrechtlich (zutreffendes ist bitte
anzukreuzen) |
JA |
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(Unterschrift Leiter der
Kämmerei) |
NEIN |
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