Betreff
Weiterer Umgang mit den 7 städtischen Brunnenanlagen
Vorlage
11-16/0737
Aktenzeichen
60/4-Le/mö
Art
Beschlussvorlage

Beschlussentwurf:

1.     Aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung wird die Verwaltung für den Brunnen am Fünffingerplatz beauftragt:

a)   die Kosten für eine Sanierung zu beziffern,

b)   die Kosten für die Freistellung der Säule und den Abbau für die Brunnenschale zu beziffern,

c)   die Kosten für eine Transzulierung für den Brunnen bzw. die Säule zu beziffern und Standortvorschläge vorzulegen.

2.     Die Brunnen am Bahnhofsvorplatz, am Adenauerplatz und der Röhrenbrunnen in Ossenheim werden abgerissen und die Flächen befestigt bzw. eingegrünt.

3.     Der Brunnen in der Lutheranlage wird zu einem Pflanzbeet umgestaltet.

4.     Die Technik des Brunnens am Bürgerhaus Ossenheim wird erneuert.

5.     Das Land Hessen wird gebeten, die Sanierung des Georgsbrunnens zu forcieren.

6.     Für die unter Punkt 2 bis 4 aufgeführten Abriss- und Instandsetzungsmaßnahmen werden die Mittel im Ergebnishaushalt auf der betreffenden Kostenstelle 6.580000; Sachkonto 6161000, um  30.000 Euro erhöht.

 


Sach- und Rechtslage:

Der Ortsbeirat Ossenheim beantragte in seiner Sitzung am 25.04.2013, den Röhrenbrunnen in der Ortsmitte an der Florstädter Strasse zu erneuern. Das Stadtbauamt hat daher  ein Fachingenieurbüro für Wassertechnik und Brunnenbau um eine fachliche Beurteilung der bestehenden Anlage gebeten. Schon beim ersten Besichtigungstermin wies das Ingenieurbüro auf  bestehende technische Mängel hin, worauf das Stadtbauamt das Fachbüro mit der Prüfung aller 7 städtischen Brunnenanlagen beauftragte. Dies sind:

 

  1. Brunnen Fünffingerplatz
  2. Georgsbrunnen im Burghof
  3. Bahnhofsbrunnen
  4. Brunnen Adenauerplatz
  5. Brunnen Lutheranlage
  6. Brunnen Ossenheim Bürgerhaus
  7. Röhrenbrunnen Ossenheim

 

Bei sämtlichen Anlagen wurden entweder Gefahren durch Trinkwasserverkeimung-/ und

 -verunreinigung oder die Gefährdung der elektrischen Sicherheit festgestellt.

In der Lutheranlage, am Bahnhofsbrunnen und  dem Brunnen am Adenauerplatz wurden jeweils beide Gefährdungspotentiale ermittelt.  Aufgrund des Befundes wurden alle Anlagen sofort außer Betrieb genommen.

 

Die meisten Brunnenanlagen wurden vermutlich in den 70-er Jahren errichtet und weisen somit ein Alter von über  40 Jahren auf. Lediglich der Brunnen vor dem Bürgerhaus in Ossenheim wurde 1992  errichtet und ist mit einfachen Mitteln wieder auf den Stand der Technik zu bringen.

Der Georgsbrunnen ist im Besitz des Landes Hessen, vertreten durch die Verwaltung der Schlösser und Burgen in Bad Homburg. Hier hat die Stadt Friedberg lediglich die laufende Unterhaltung in den vergangenen Jahrzehnten übernommen. Das Land plant die Sanierung des Brunnens; in diesem Rahmen sind dann auch die bestehenden technischen Mängel durch das Land zu beheben.  Eine Wiederinbetriebnahme der Anlage im Frühjahr 2014 ist aber aufgrund der bestehenden Sicherheitsmängel nicht möglich. Das Land Hessen wird entsprechend informiert. Für die Behebung nur der sicherheitstechnischen Mängel wird eine Investitionssumme von 25.000 Euro geschätzt.

Für den Brunnen in der Lutheranlage äußert das Ingenieurbüro starke Bedenken für das offene Wasserbecken hinsichtlich der Lage unter den Bäumen und in der Nähe des Kinderspielplatzes. „Selbst wenn für relativ viel Geld eine Brunnensanierung erfolgreich sein könnte bleibt die Anlage ein Verschmutzungs- und Servicefall. Außerdem müsste wegen der speziellen Lage am Spielplatz die Wasserqualität ständig einer Kontrolle unterzogen werden, was letztendlich viel Geld im Jahr verschlingen würde“. Der Planer schlägt den Umbau zu einem Pflanzbecken vor. Dies kann mit einfachen technischen Mitteln erfolgen. Ein ebenso vorgeschlagenes Kneippbecken wird von Seiten der Verwaltung aufgrund des hohen Unterhaltungs- und Kontrollaufwandes und des drohenden Vandalismus nicht in die weiteren Überlegungen einbezogen.

Für die verbleibenden vier Brunnen hat das Planungsbüro Kostenschätzungen für einen Umbau der bestehenden Anlagen ausgearbeitet. Ist dies wirtschaftlich nicht mehr darstellbar, wird ein Abriss und Neuaufbau empfohlen. Hierbei würden folgende Kosten entstehen:

Brunnen Fünffingerplatz: ca. 70.000,00 Euro brutto für den Umbau der Technik

Brunnen am Bahnhofsvorplatz: ca. 103.000 Euro brutto für einen Neuaufbau

Brunnen am Adenauerplatz: ca. 120.000 Euro brutto für einen Neuaufbau

Röhrenbrunnen Ossenheim: ca. 6.000 Euro ausschließlich für die Brunnentechnik. Von Seiten des Ingenieurbüros wurde hier die Minimallösung geschätzt, welche aber einen erhöhten Aufwand für die Wartung/ Pflege und hygienische Wasserbehandlung bedeutet. Das desolate Waschbetonbecken und die Mauer mit Bodenplatten würden so verbleiben!

Für die Sanierung der Gesamtanlage werden ca. 40.000 Euro veranschlagt, wobei der Standort im Wurzelbereich der Platane unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung der Baumvitalität äußerst kritisch zu beurteilen ist.

 

Anmerkung:

Die Normen für elektrische Anlagen sowie für die Trinkwassereinspeisungen wurden in den letzten Jahren extrem verschärft. Für die Unterhaltungsarbeiten an den Brunnen wurden Fachfirmen für Brunnen- und Pumpentechnik sowie Meisterbetriebe des Elektrohandwerkes beauftragt. Ein Hinweis auf verschärfte Sicherheitsnormen erfolgte erst durch das Ingenieurbüro.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Ja

 

Haushaltsjahr

2014

Kostenstelle:

6.580000

Sachkonto:

 

Investitionsnummer:

 

 

 

Bedarf bei außer- oder überplanmäßigen Ausgaben

70.000,00 € + 30.000,00 €

 

 

Deckungsvorschlag

 

Die Mittel stehen haushaltsrechtlich
zur Verfügung

(zutreffendes ist bitte anzukreuzen)

JA

 

 

(Unterschrift Leiter der Kämmerei)

NEIN