hier: Beschluss Durchführung Planungswettbewerb
Beschlussentwurf:
Für die Neukonzeption und Sanierung des
Wetterau-Museums soll ein einstufiger, nicht offener Planungs-Wettbewerb mit
vorgeschaltetem EWR-weitem Bewerbungsverfahren mit 20 Teilnehmern
ausgeschrieben werden.
Der Durchführung des Wettbewerbsverfahren wird
zugestimmt.
Sach- und Rechtslage:
Beschreibung des
Verfahrens
Allgemeine Wettbewerbsbedingungen
Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) 2013 in der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) herausgegebenen Fassung zugrunde. Das Hessische Ministerium der Finanzen hat zum 11.07.2013 die RPW auch für Baumaßnahmen des Landes Hessen eingeführt. Die Anwendung und Anerkennung der RPW 2013 ist für Auslober und Teilnehmer sowie alle übrigen Beteiligten verbindlich, soweit diese Auslobung nicht ausdrücklich davon abweicht. An der Vorbereitung dieses Wettbewerbs hat der Wettbewerbsausschuss der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) beratend mitgewirkt.
Anlass und Zweck des
Wettbewerbs
Die Geschichte des Wetterau-Museums begann 1896 mit der Gründung des Friedberger Geschichtsvereins und dem gleichzeitigen Aufbau einer Sammlung. Im Jahr 1913 (Wiedereröffnung 1920) zogen die Sammlungen des Wetterau-Museums in einen Gebäudekomplex in der Friedberger Altstadt (Haagstraße 16) in unmittelbarer Nachbarschaft zur gotischen Stadtkirche, wo sich das Museum noch heute befindet. Das Gebäude steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes (pätzold kremer architekten, 2014), im Rahmen derer umfassende Mängel festgestellt wurden, ließ die Diskussion um Zukunft und Perspektiven des Wetterau-Museums aufkommen. Dabei ging es u. a. um die Frage nach einem geeigneten Standort bzw. um Sanierung und Ausbau am gegenwärtigen Standort oder eine Verlegung an alternative Stelle. Die Diskussion wurde 2018 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (16-21/0674) (ISEK Wetterau-Museum) wiederaufgenommen, woraufhin im Rahmen einer Zukunftswerkstatt an vier Terminen unter Beteiligung der Bevölkerung Fragen und Perspektiven neu diskutiert wurden. In der Abschlussresolution sprach sich die Zukunftswerkstatt für die Beibehaltung des gegenwärtigen Standortes aus, verbunden mit einer Neukonzeption, sowohl hinsichtlich der inneren Struktur des Komplexes als auch im Blick auf die städtebauliche Einbindung und Ausrichtung. Ziel ist es, mit der denkmalgerechten Sanierung des Museumsgebäudes (insbesondere hinsichtlich Brandschutz und Wärmeschutz) das Haus im Inneren mit den verschiedenen Nutzungsbereichen komplett neu zu strukturieren und gleichzeitig stärker als bisher nach außen, d. h. in den öffentlichen Raum bzw. in das städtische Umfeld zu öffnen. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs sollen als Grundlage für die folgenden Planungsschritte dienen.
Gegenstand des
Wettbewerbs
Der Wettbewerb erstreckt sich auf die Aufgabenfelder Planung von Gebäuden, Innenräumen sowie Freiraumplanung. Gegenstand des Wettbewerbes ist die Sanierung und architektonische Neukonzeption des Wetterau-Museums unter Berücksichtigung der Anforderungen des Auslobers und der städtebaulichen Gegebenheiten. Ziel ist es, für diesen Standort ein qualitätsvolles, wirtschaftliches und nachhaltiges Gebäude zu erhalten, das auf die städtebaulichen und funktionalen Anforderungen sensibel und angemessen antwortet. Die Öffnung und Verknüpfung des Museums mit dem städtebaulichen Umfeld sind hierbei mitzudenken. Die in der Auslobung genannten Rahmenbedingungen sind dabei zu berücksichtigen
Zielvorgaben
Planungswettbewerb Neukonzeption Wetterau-Museum
Anmerkung
Mit dem auszulobenden Wettbewerb sollen unter Beachtung eines neuen Raumprogramms und des
Denkmalschutzes die baulichen Maßnahmen zur Barrierefreiheit und zur Einhaltung des Brandschutzes umgesetzt werden.
Allgemeine Ziele:
Beim Wetterau-Museum handelt es sich um ein stadt- und regionalgeschichtliches Museum in Trägerschaft der Stadt Friedberg. Das Museum nimmt die klassischen Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen, Vermitteln, Managen und Kommunizieren wahr. Die Schwerpunkte der Sammlung und Ausstellungen liegen in den Bereichen Geschichte, Archäologie und Kunst.
Nach ICOM wird ein Museum als eine „gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung, im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“ definiert. Das Museumsgebäude soll in seiner inneren Struktur alle wesentlichen Aufgaben- und Funktionsbereiche – mit unterschiedlicher Gewichtung – abdecken.
Von außen soll das Museum als offener und einladender kultureller Ort in zentraler städtebaulicher
Lage wahrgenommen werden.
Ziel ist es, einen umsetzbaren Gebäudeentwurf/Sanierungsentwurf mit besonderen städtebaulichen,
gestalterischen und funktionalen Qualitäten zu finden, der gleichzeitig den wirtschaftlichen Rahmen
der Aufgabe einhält und die Anforderungen eines Museums umsetzt.
„Das Museum soll zusammen mit den Kulturstätten in der unmittelbaren Nachbarschaft (Stadtkirche, Theater Altes Hallenbad, Marienkirche, Roter Turm) Teil eines vernetzten Kulturforums (Orte und Akteure) sein.
In einem weiteren, mittelfristigen Schritt soll mit weiteren Kulturstätten (Bibliothekszentrum Klosterbau,
Judenbad/Mikwe, Altes Rathaus/Musikschule u. a.) eine Kulturachse bis zur und in die Burg geschaffen werden“, heißt es im Abschlussbericht der „Zukunftswerkstatt Wetterau-Museum“. Dabei ist die freiraumplanerische Anknüpfung an das Umfeld und die Öffnung des Museums in seine Umgebung konzeptionell darzustellen.
Die in der Resolution der Zukunftswerkstatt beschriebene "mögliche Ausweitung des Museums in die Nachbarschaft" wurde aus Kostengründen nicht weiterverfolgt.
Da es sich um ein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude handelt, ist die zur Verfügung stehende Fläche begrenzt und soll daher möglichst optimal ausgenutzt werden.
Ein weiterer Ausbau der Dachböden bzw. des Dachgeschosses ist aus statischen Gründen nicht möglich. Im vorhandenen 2. OG ist daher keine Museums- oder Depotnutzung möglich. Büros,
Aufenthalts- und Besprechungsräume, Lager Büroartikel und sonstiges sind in den vormals als Wohnungen genutzten Räumen darstellbar.
Baukostenbegrenzung
Bei den Kostengruppen 300 und 400 wird für die im Teil C näher beschriebene Aufgabenstellung mit rd. 3,5 Mio. € (brutto – Stand 01/2023) bzw. rd. 4,6 Mio € brutto Gesamtkosten (ohne KG 500) gerechnet. Dieser Zusammenhang soll von den Wettbewerbsteilnehmern berücksichtigt werden.
Nach Durchführung des Wettbewerbsverfahren und Vorlage der Entwürfe werden die Ergebnisse in den städtischen Gremien vorgestellt und besprochen.
Der Zeitpunkt der Realisierung bzw. Umsetzung der Entwürfe und ein möglicher Baubeginn ist zum Zeitpunkt der Auslobung noch nicht bekannt, dieser hängt maßgeblich von der Entscheidung der politischen Gremien über den Umfang der Maßnahme ab. Sobald und sofern die Umsetzung der Planungsaufgabe erfolgen soll, wird die weitere Bearbeitung beauftragt.
Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen
der Preisträger*innen bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, wenn und soweit der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
In diesem Fall müssen Art und Umfang der Beauftragung sicherstellen, dass die Qualität des Wettbewerbsentwurfs umgesetzt wird. Sie erstreckt sich in der Regel mindestens bis zur abgeschlossenen Ausführungsplanung (Leistungsphase 5).
Die Planungsleistungen werden im Auftragsfall nach der HOAI 2021 vergeben. Die Teilnehmer des Wettbewerbsverfahrens verpflichten sich, im Falle einer weiteren Beauftragung die weitere Bearbeitung zu übernehmen und diese durchzuführen.
Finanzielle Auswirkungen: |
X |
JA |
☐ |
NEIN |
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Haushaltsjahr |
2023 |
☐ |
Ergebnishaushalt |
X |
Finanzhaushalt |
Produkt |
252.00 |
Kostenstelle |
4.321000 |
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Investitionsnummer |
4.0535.09 |
Sachkonto |
0535010 |
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Einnahme oder Ertrag |
€ |
Ausgabe oder Aufwendung |
395.000,00 € |
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Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung |
☐ |
JA |
☐ |
NEIN |
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Überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen
und Auszahlungen (§100 HGO) Deckungsvorschlag |
Friedberg (Hessen), den |
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Haushaltsjahr |
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Kostenstelle |
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Sachkonto |
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Produkt |
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Investitionsnummer |
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( Unterschrift FB Finanzen) |