Beschlussentwurf:
Um die zu erwartenden Gesamtprojektkosten der
Sanierung des „Theaters Altes Hallenbad“ vollständig finanzieren zu können,
wird der Bereitstellung von außerplanmäßigen Mehrkosten in Höhe von 800000,- €
zugestimmt.
Sach- und Rechtslage:
- Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in
Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im
Mai 2022 um 17,6 % gegenüber Mai 2021 gestiegen. Laut Pressemitteilung von
Destatis liegt die Inflationsrate für den Monat August 2022 bei 7,9 %.
Aufgrund der bereits im letzten Jahr bekannten finanziellen Entwicklungen
wurden zur Einhaltung des von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Budgets in mehrfachen Kürzungsrunden die ursprünglichen
Antragsunterlagen (Bescheid vom 11.12.2020) angepasst und mit aktuellen
Zahlen (inkl. Preissteigerungen) am 07.02.2022 eingereicht. Der
Budgetrahmen konnte somit unter Kürzung/Streichung einiger ursprünglichen
geplanten Teilbaumaßnahmen für die Antragsunterlagen am 07.02.2022
eingehalten werden. Seit Februar 2022 stiegen die Baupreise aber deutlich
höher als ursprünglich diagnostiziert und steigen aktuell noch weiter an.
Zwischenzeitlich liegen konkrete Angebote für die Durchführung der
Baumaßnahme (Submissionsergebnisse) von 2/3 der gesamt zu vergebenen Aufträge
vor
und damit ist eine realistische
Prognose der Baukosten möglich.
Auf der Grundlage der bisherigen Überschreitungen bei den Bauvergaben in
Höhe von 28,1% im Mittel der KGR 200-400 (Kostengruppen für vorbereitende
Maßnahmen, Baukonstruktion und Technische Anlagen) wurden noch offenen Vergaben
mit dieser prozentualen Überschreitung bewertet.
Zusätzlich
empfehlen wir auf der Grundlage der gesamten Bauaufträge eine Reserve von 7%
für Nachträge, Unvorhergesehenes und sonstige Baupreissteigerungen zu
berücksichtigen.
Im Ergebnis empfehlen wir eine Budgeterhöhung um 800.000 € brutto, um
die zu erwartenden Gesamtprojektkosten vollständig finanzieren zu können.
Bezugnehmend auf die Vorlagen 16-21/0837, -1 und 21-26/0701 wird bei
Zustimmung der städtischen Gremien folgende finanzielle Verfahrensweise zur
Bereitstellung der Mehrkosten in Höhe von 800.000€ vorgeschlagen:
- Die
Mittel stehen als außerplanmäßige Ausgabe über die lnvestition-Nr. 4122009
„Baumaßnahmen / Brandschutzmaßnahmen Stadthalle“ zur Verfügung. Hierzu ist
der seitens der Stadtverordnetenversammlung gesetzte Sperrvermerk in Höhe
der erforderlichen Teilsumme von 800.000€ (Gesamtansatz 2023: 3.000.000€)
entsprechend aufzuheben. Die Mittel wären nach Zustimmung auf die
Investitionsnummer 7.0358.02 „Baukostenzuschuss Altes Hallenbad“
übertragen.
- Gemäß
§100 HGO sind außerplanmäßige Ausgaben nur zulässig, wenn sie
unvorhergesehen und unabweisbar sind und die Deckung gewährleistet ist.
Das Kriterium "unvorhergesehen" ist erfüllt, da zum Zeitpunkt
der Haushaltsaufstellung 2023 noch nicht absehbar gewesen ist, dass
Kostensteigerungen in dem o.g. Ausmaß vorliegen würden. Dies wurde der
Stadt Friedberg seitens des Vereins AHA erst 2023 mitgeteilt (siehe Vorlage
21-26/0701). Das Kriterium "unabweisbar" ist ebenso erfüllt, da
eine Fertigstellung des Gebäudes ansonsten nicht erreicht werden kann. Das
Kriterium "Deckung gewährleistet" ist erfüllt, da die Mittel
gemäß Finanzbaustein gedeckt werden.
Finanzielle Auswirkungen: |
X |
JA |
☐ |
NEIN |
|
Haushaltsjahr |
2023 |
☐ |
Ergebnishaushalt |
X |
Finanzhaushalt |
Produkt |
111.17 |
Kostenstelle |
7.880000 |
||
Investitionsnummer |
7.0358.02 |
Sachkonto |
0358010 |
||
Einnahme oder Ertrag |
€ |
Ausgabe oder Aufwendung |
€ 800.000 |
||
Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung |
☐ |
JA |
☐ |
NEIN |
|
Überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen
und Auszahlungen (§100 HGO) Deckungsvorschlag |
Friedberg (Hessen), den 05.04.2023 |
||||
Haushaltsjahr |
2023 |
|
|||
Kostenstelle |
9.762101 |
||||
Sachkonto |
0535010 |
||||
Produkt |
573.10 |
||||
Investitionsnummer |
4122009 |
( Unterschrift FB Finanzen) |