Beschlussentwurf:
Der Jahresabschluss 2017 wird beschlossen und zur Prüfung an die Revision des Wetteraukreises weitergeleitet.
Der Haupt- und Finanzausschuss sowie die Stadtverordnetenversammlung werden in ihrer nächsten Sitzung über die wesentlichen Ergebnisse des aufgestellten Jahresabschlusses 2017 unterrichtet.
Sach- und Rechtslage:
Der Magistrat hat gemäß § 112 HGO für jedes Haushaltsjahr einen
Jahresabschluss aufzustellen. Er hat sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden,
Rechnungsabgrenzungsposten, Erträge, Aufwendungen, Einzahlungen und Auszahlungen
zu enthalten. Der Jahresabschluss hat die tatsächliche Vermögens-, Finanzlage-
und Ertragslage der Stadt Friedberg (Hessen) darzustellen.
Mit dem Jahresabschluss legt der Magistrat Rechenschaft gegenüber der
Stadtverordnetenversammlung über die Ausführung des Haushaltsplans ab. Die
Stadtverordnetenversammlung wird über die wesentlichen Ergebnisse des
aufgestellten Abschlusses unterrichtet. Nach der Prüfung des Jahresabschlusses
durch die Revision wird er zusammen mit dem Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes
der Stadtverordnetenversammlung gemäß § 113 HGO zur Beratung und Beschlussfassung
vorgelegt.
Zusammengefasst schließt das Haushaltsjahr 2017 der Stadt Friedberg
(Hessen) wie folgt ab:
Gewinn im
ordentlichen Ergebnis: |
4.523.141,64 € |
Verlust im
außerordentlichen Ergebnis: |
517.082,74 € |
Jahresergebnis: |
4.006.058,90 € |
Erhöhung des
Eigenkapitals: |
3.488.547,04 € |
Finanzmittelüberschuss: |
2.779.172,06 € |
Im außerordentlichen Ergebnis wurde ein Verlust in Höhe von 517.082,74 €
erzielt. Dieser ergibt sich aus einer periodenfremden Bereinigung der
Gehälterkonten aus den Jahren 2008 - 2017.
Die Gemeindehaushaltsverordnung sieht vor,
dass zur besseren Erfolgssteuerung Ziele und Kennzahlen in den Haushaltsplan
aufgenommen werden sollen. Im Jahresabschluss sollen diese Ziele eine
Erfolgskontrolle ermöglichen. Im Folgenden werden alle Kennzahlen aus dem
Haushaltsplan sowie einige zusätzliche Kennzahlen abgebildet.
Vermögenslage:
Das Vermögen der Stadt Friedberg
(Hessen) untergliedert sich in Anlagevermögen und Umlaufvermögen. Die
Anlagenintensität und die Umlaufintensität stellen dar, welchen Anteil
Anlagevermögen und Umlaufvermögen am Gesamtvermögen haben.
Mit 92,09 % der Bilanzsumme hat das
Anlagevermögen eine herausragende Bedeutung für die Vermögenslage der Stadt
Friedberg (Hessen). Alle Vermögensposten wurden vorsichtig nach dem Niederstwertprinzip
bewertet. Der überwiegende Teil besteht bei der Stadt
Friedberg (Hessen) aus Sachanlagevermögen in Form von Grundstücken, Gebäuden
und Straßen (86 Mio. €).
Das Umlaufvermögen bildet mit
knapp 8 Prozent lediglich einen geringen Teil des Vermögens der Stadt Friedberg
(Hessen) ab. Im Umlaufvermögen sind insbesondere die Flüssigen Mittel mit rund
7,5 Mio. € enthalten, die im Falle eines Liquiditätsengpasses schnell eingesetzt
werden können.
Das Kapital der Stadt
untergliedert sich in Eigenkapital und Fremdkapital. Die Eigenkapitalquote und
die Fremdkapitalquote stellen dar, welchen Anteil Eigenkapital und Fremdkapital
am Gesamtkapital haben.
Je höher die Eigenkapitalquote einer Kommune
ist, desto unabhängiger ist die Kommune tendenziell von Fremdkapitalgebern. Die
Eigenkaptalquote ist mit knapp 50 % nicht als kritisch einzustufen.
Der Anteil des Fremdkapitals
(Verbindlichkeiten und Rückstellungen) wird durch die Fremdkapitalquote
gemessen. Je geringer die Fremdkapitalquote, desto unabhängiger ist die
Kommune. Bei der Stadt Friedberg (Hessen) ist das Verhältnis von Eigenkapital
und Fremdkapital nahezu ausgeglichen.
Der Verschuldungsgrad gibt Aufschluss über
das Verhältnis von Fremdkapital und Eigenkapital. Ein Verschuldungsgrad von 100
% bedeutet, dass sämtliches Fremdkapital durch das Eigenkapital gedeckt ist.
Ein Wert von über 100 % heißt hingegen, dass die Kommune mehr Schulden hat, als
sie Eigenkapital besitzt. Analog gilt für einen Wert unter 100 %, dass mehr als
das gesamte Fremdkapital durch Eigenkapital gedeckt ist. Bei der Stadt
Friedberg (Hessen) ist geringfügig mehr Fremdkapital als Eigenkapital
vorhanden. Der Wert ist jedoch als unkritisch zu bewerten, da in der Literatur
Werte bis etwa 300 % als solide gewertet werden. Insgesamt konnte die
Verschuldung der Stadt Friedberg (Hessen) seit 2013 kontinuierlich
zurückgeführt werden.
Ertrags- und
Aufwandslage:
Die Erträge der Stadt untergliedern sich in
ordentliche Erträge, Finanzerträge und außerordentliche Erträge. Die Steuern
gehören zu den ordentlichen Erträgen.
Die Steuerertragsquote stellt dar, welchen
Anteil die Steuererträge an den Gesamterträgen haben.
Die Stadt Friedberg (Hessen) erzielt ihre
Erträge zu mehr als der Hälfte aus den Steuern und ist daher sehr stark vom
Steueraufkommen abhängig.
Die Gebührenerträge spielen bei der
Erzielung von Erträgen eine eher untergeordnete Rolle und sind daher nicht
ausschlaggebend für das Ergebnis.
Die Zuwendungsquote zeigt, wie stark die
Stadt Friedberg (Hessen) von Zuwendungen und damit von Leistungen Dritter
abhängig ist. Diese macht mit knapp 20 % fast ein Fünftel der Gesamterträge
aus.
Die Aufwendungen der Stadt untergliedern
sich in ordentliche Aufwendungen, Finanzaufwendungen und außerordentliche
Aufwendungen. Die Personal- und Versorgungsaufwendungen, Aufwendungen für Sach-
und Dienstleistungen und die Steuer- und Umlageaufwendungen gehören zu den
ordentlichen Aufwendungen. Die Personal- und Versorgungsaufwandsquote, die
Sach- und Dienstleistungsquote und die Steuer- und Umlageaufwandsquote stellen
dar, welchen Anteil die jeweiligen Aufwendungen an den Gesamtaufwendungen
haben.
Die Steuer- und Umlageaufwendungen der Stadt
Friedberg (Hessen) sind mit einem Anteil von 38,83 % die größte
Aufwandsposition. Die Personalaufwendungen machen rund 28 % der Aufwendungen
der Stadt aus. Im Bereich der Sach- und Dienstleistungen beträgt die Quote rund
14 %. Insgesamt bewegen sich die Quoten im Vergleich zu anderen hessischen
Kommunen im normalen Bereich.
Finanzlage:
Der Zahlungsmittelfluss der Stadt
untergliedert sich in die Zahlungsmittelflüsse aus laufender
Verwaltungstätigkeit, Investitionstätigkeit, Finanzierungstätigkeit sowie
haushaltsunwirksamen Zahlungsvorgängen. Die Verwaltungstätigkeitsquote und die
Investitionstätigkeitsquote stellen dar, welchen Anteil die Auszahlungen aus
laufender Verwaltungstätigkeit und Investitionstätigkeit an den Gesamtauszahlungen
haben.
Die Stadt Friedberg (Hessen) weist eine hohe
Quote bei der Verwaltungstätigkeit aus. Aufgrund der niedrigen
Investitionstätigkeitsquote wurde im Jahr 2017 nur in geringem Maße weiteres
Anlagevermögen aufgebaut.