Sitzung: 27.01.2015 Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren, Sport und Kultur
Vorlage: 11-16/1077
Erster
Stadtrat Ziebarth erhält das Wort, verweist auf seine Ausführungen in der
letzten Stadtverordnetenversammlung hinsichtlich der Flüchtlingsthematik und
bittet Herrn Veith, sich und seine Arbeit vorzustellen. Dieser ist halbtags als
Flüchtlingsbetreuer eingestellt und berichtet zunächst den Ist-Zustand: die
Dietzsche Mühle sei umgebaut worden und derzeit mit 15 Personen aus 5
Nationalitäten bewohnt, die größtenteils schon etwa 1 Jahr in einer Unterkunft
des Wetteraukreises untergebracht waren, überwiegend gebildet und wenig
traumatisiert sind, und trotz gewisser Fluktuation für wenige Probleme in der
Nachbarschaft sorgen. Bei der Unterbringung sei immer die Rücksichtnahme auf
ethnische Hintergründe und Besonderheiten, sowie die Schaffung eines
Rückzugsraumes für die Menschen wichtig.
Seine
bisherige Tätigkeit sei somit keine rein sozialarbeiterische Arbeit, sondern
umfasse auch viele gebäudemanagement-technische und bürokratische Aufgaben, wie
z.B. Abstimmungen mit dem Amt für Stadtentwicklung, Liegenschaften und
Rechtswesen, beauftragten Handwerkern, der Kreisverwaltung und anderen
Institutionen.
Er
berichtet weiterhin von angelaufenen Sprachkursen, Informationsveranstaltungen,
dem Runden Tisch des Wetteraukreises und der Beschaffung von Fahrrädern für die
Flüchtlinge aus eigenen Beständen.
Die
Maximalzuweisung des Wetteraukreises liegt für das Jahr 2015 derzeit bei
zusätzlichen 16 Flüchtlingen pro Quartal, weshalb laufend weitere denkbare
Unterkünfte in Augenschein genommen werden und die in Frage kommenden Gebäude
(derzeit die ehemalige Hausmeisterwohnung in der Stadthalle) entsprechend
baulich her- und eingerichtet werden müssten.
Herr
Halbritter berichtet, dass für das Jahr 2016 mit nochmals steigenden Zahlen zu
rechnen sei, da die prozentuale Anrechnung der kreiseigenen Unterkunftsplätze
in Friedberg auf den von der Stadt unterzubringenden Anteil an Flüchtlingen
dann auslaufe. Hauptaufgabe sei daher die Beschaffung von geeignetem Wohnraum,
was jedoch immer schwieriger werde.
Aufgrund
der steigenden Betreuungsquote könne man rein personell keine Komplettbetreuung
gewährleisten, sondern hauptsächlich für eine ordentliche Unterbringung sorgen
und Hilfe zur Selbsthilfe geben, sodass ehrenamtliche Helfer für weitergehende
Integrationsaufgaben, Sprachkurse und verschiedenste alltägliche
Hilfestellungen wünschenswert seien.
Im
Anschluss beantworten Erster Stadtrat Ziebarth und die Herren Halbritter und
Veith einige Fragen der Ausschussmitglieder, bevor Ausschussvorsitzender Wagner
sich für den heutigen Sachstandsbericht bedankt.