Herr Stark ist es wichtig das Vertrauen der Bürger zu gewinnen, mit den richtigen Menschen an einem Tisch zu sitzen, Menschen dafür begeistern ihre Ideen und Überzeugungen auch umzusetzen.

 

Auf die Frage von Rima Savazian, ob der Anteil der Straftaten von Migranten/Geflüchteten zunimmt oder hoch ist, antwortet Herr Stark, dass die Kriminalitätsbelastung schon seit vielen Jahren deutlich sinkt. Für genauere Informationen sollte man die Statistik online nachlesen. Die Straftaten unter den Migranten sei unterschiedlich und das größte Problem sei die Sprachbarriere, die Vorladung und die Organisation von Dolmetschern sei sehr zeitaufwendig.

 

Er berichtet von dem Projekt „Sicheres Friedberg“; ins Leben gerufen im Jahr 2003.

 

Die Zustände in den Erstaufnahmelagern, in denen Menschen aus verschiedensten Kulturen ganz eng zusammenleben müssen, sieht Herr Stark als eine nachvollziehbare Konfliktsituation.

 

Erol Demirok möchte wissen, ab wann ein Migrant mit deutscher Staatsangehörigkeit nicht mehr in der Statistik für Menschen mit Migrationshintergrund erfasst wird.

 

Die klare Definition vom Migrationshintergrund bedeutet, dass wenn mindestens ein Elternteil den türkischen Pass hatte, das Kind noch in der Statistik erscheint, die Kinder deren Kinder würden dann nicht mehr in der Statistik erscheinen, erklärt Herr Samanci.

 

Vorsitzender Mehmet Turan fragt, ob die Interkulturelle Kompetenz bei der Bewerbung als Dienststellenleiter eine Rolle spielt. Herr Stark antwortet eindeutig, dass die interkulturelle Kompetenz eine Voraussetzung für die Stelle ist.

 

Herr Samanci berichtet vom 30-jährigen Bestehen von Migrationsbeauftragten. Es werden Seminare über interkulturelle Kompetenz angeboten. Die Kurse sind von Führungskräften sehr gefragt und auch eine Voraussetzung für den Job bei der Polizei.

 

Ines Jonfang Tchougong stellt die Frage wie sich die Polizei verhält, wenn Migranten sich beschweren und ob eine Gleichberechtigung tatsächlich stattfindet. Herr Stark antwortet, dass der Umgang gleich ablaufen sollte, gleichzeitig betont er, dass emotionale Situationen mit Sprachbarrieren sehr herausfordernd für die Polizisten sind. Alle Menschen werden gleichbehandelt und die Polizisten schwören ein Eid auf Gleichberechtigung, erklärt Herr Stark.

 

Herr Samanci berichtet von seiner Arbeit als Migrationsbeauftragter, dass die Flüchtlingsheime besucht werden um die Menschen dort zu informieren und zu sensibilisieren über die Arbeit der Polizei und wie sie Hilfe bekommen können.

 

Erol Demirok stellt die Frage, wie viele Polizisten mit Migrationshintergrund in Friedberg arbeiten.

 

Herr Stark berichtet, dass es keine offizielle Zahl darüber gibt.

 

Herr Samanci fügt hinzu, dass es nur eine freiwillige Zahl von 20 % gibt und dass die hessische Polizei international gut aufgestellt ist.

 

Azmat Ahmad sieht die Aufklärungsarbeit der Polizei zur Sensibilisierung der Bürger als notwendig.

 

Des Weiteren stellt Azmat Ahmad die Frage, welche präventiven Maßnahmen getroffen werden, um Radikalisierung zu verhindern. Herr Stark antwortet, dass sehr viel getan wird, aber dass man Fehlverhalten nicht immer ausschließen kann und dass die Einzelfälle differenziert betrachtet werden sollten.

 

Vorsitzender Mehmet Turan schildert seine Sorge darüber, dass durch Fachkräftemangel sowie die Überstunden bei der Polizei dies zu Überforderung und Übermüdung der Polizisten führen kann.

 

Herr Stark bekräftigt die Aussage damit, dass die Belastungen sehr hoch sind. Durch die Einstellungsoffensive für Nachwuchs wird es in der Zukunft besser werden. Das Ausleseverfahren sei sehr streng. Zusätzlich kämen die Präventionsmaßnahmen für die Streifenpolizei und die Umstellung des IT-Bereiches. Die Polizei hat ein sehr breites Spektrum an Themen.

 

Die Personalberatung in der Dienststelle sei in Kontakt mit dem psychologischen Dienst. Beratung und Gespräche für die Polizisten würden bei schweren Delikten sehr schnell angeboten.

 

Vorsitzender Mehmet Turan möchte für weiteren informativen Austausch mit Herrn Stark in Kontakt bleiben.

 

Herr Samanci stellt ein paar Flyer von der Arbeit der Migrationsbeauftragten zur Verfügung.

 

Vorsitzender Mehmet Turan bedankt sich im Namen vom Ausländerbeirat bei Herrn Stark und Herrn Samanci.

 

Herr Stark ist offen für Fragen und Austausch und stellt auch eine Besichtigung der Dienststelle in Aussicht.