Gemäß § 25 HGO (Widerstreit der Interessen) ruft Ausschussvorsitzender Wagner die Ausschussmitglieder dazu auf, mitzuteilen, falls ein Mitglied in haupt- oder ehrenamtlicher Tätigkeit durch Widerstreit der Interessen an der Beratung und Entscheidung nicht teilnehmen darf und deswegen den Beratungsraum verlassen muss.

19:11 Uhr: Mitglied Durchdewald verlässt wegen Widerstreit der Interessen den Sitzungssaal.

Bürgermeister Antkowiak teilt mit, dass Seite 2 der Vorlage wegen einem Zahlendreher ausgetauscht wurde. Die Beratungsfolge wurde durch Kostensteigerungen in dieser Höhe und überplanmäßige Ausgaben auf den Haupt- und Finanzausschuss erweitert bis zur finalen Beschlussfassung in der Stadtverordnetenversammlung. Architekt Alfred Möller und bhw-Geschäftsführer Markus Haselbauer stehen für Fragen zur Verfügung.

Erste Stadträtin Götz verweist auf die letzte Haushaltspräsentation. Die Stadt Friedberg (Hessen) wie auch freie Träger haben von Bund und Land für den Kitabereich keine finanziellen Mittel erhalten. Am 22. Juni 2021 ging nun vom Wetteraukreis die Ankündigung eines Bewilligungsbescheids über 500.000 Euro für die Baumaßnahme Kita Sonnenschein ein.

Architekt Möller berichtet ausführlich vom Bauprojekt und den Kosten-, Zeit- und Qualitätskontrollen seit 2019 unter Beteiligung der Fachplanung Bau, Bodengutachtern und Archäologen inklusive Fachplanungsleistungen für die Erneuerung der zentralen Gastherme.

Nach ersten Kostenschätzungen (August 2019/ Dezember 2020), den Ausschreibungen, vielen Angeboten, auch von regionalen Firmen, habe man bis Mai 2021 alle Aufträge vergeben können.

Als zusätzliche Kostenfaktoren nennt Möller die knappe Baustoffverfügbarkeit, die Preissteigerungen bei Holz, Stahl, Mattenstahl, Schaumstoff und Kunststoff sowie die Kalkulation von 15 % für Unvorhergesehenes.

Auf Nachfrage von Bürgermeister Antkowiak nennt Architekt Möller weitere Gründe für die Kostensteigerung: Brandschutzmaßnahmen (Galerien 1. OG, Auflagen für Tür, Dach, Steg, Fluchtweg), Zeitdruck und allgemeine Preissteigerung, Konjunktur, Verfügbarkeit von Material und Personal sowie Auflagen des Gesetzgebers und von Nachbarn (zusätzliche Bodengutachten, alternative Rüttelverfahren bei der Verdichtung), Mehrkosten für die Neugestaltung der Außenanlage mit Spielbereich und zuletzt die dramatische Entwicklung von Holz-Tagespreisen ohne Festpreise.

Geschäftsführer Haselbauer berichtet von Spielgeräten im Außenbereich, die eingelagert oder entsorgt werden mussten. Bürgermeister Antkowiak befürwortet den Austausch abgängiger Spielgeräte, nicht jedoch den pauschalen Ersatz auf Kosten der Stadt.

Ausschussmitglied Fenske fragt, wer die Projektierung übernimmt und ob es Alternativen zur Gastherme gibt, z.B. eine Wärmepumpe. Architekt Möller teilt mit, dass aufgrund der Voraussetzungen (Altbau-Raumsituation/Leitungssystem) auch der Einsatz eines Blockheizkraftwerks nicht möglich sei.