Sitzung: 09.06.2021 Ortsbeirat des Stadtteils Dorheim
Herr Kopsch stellt die Funktion der Stabsstelle
„Sauberes Friedberg“ vor. Dabei geht er auch auf die Sauberkeitspaten sowie die
aktuellen und bereits geplanten Projekte ein, wie z.B. die Einführung von
Mehrwegbehältern in der Gastronomie (gemeinsam mit Stadt Bad Nauheim) oder
einem geplanten Informationsblatt für Grundstückseigentümer. Herr Kopsch hat
außerdem Informationsmaterial ausgelegt und weist auf die zughörige Webseite
der Stabsstelle hin.
Ortsbeiratsmitglied Martin Götz fragt nach, wie
hoch die Menge des wild abgelagerten Mülls im Stadtgebiet ist. Herr Kopsch
erwidert, dass er keine aktuelle Zahl parat hat. Er wird diese jedoch
Ortsvorsteher Dr. Rack nachliefern. Ergänzend erläutert er das Thema
Bußgeldverfahren bei „wilden“ Ablagerungen. Generell sei das Problem deutschlandweit
zu beobachten, auch in Regionen bei denen Sperrmüll kostenfrei abgegeben werden
kann.
Ortsbeiratsmitglied Kruse fragt nach, ob es, wie
z.B. in der Stadt Fulda, auch sog. Mülldetektive in Friedberg gibt oder geben
soll. Herr Kopsch erwidert, dass es keine Mülldetektive gibt, jedoch die
Ordnungspolizei diese Aufgabe übernimmt. Bei jeder illegalen Ablagerung wird
nach Hinweisen im Müll gesucht, die Rückschlüsse auf den Besitzer zulassen.
Ortsbeiratsmitglied Kruse regt außerdem an, mit
Hinweisaufklebern an Hauswänden etc. auf das Problem der achtlos weggeworfenen
Zigarettenkippen hinzuweisen. Herr Kopsch nimmt diese Idee auf und ergänzt,
dass eine Aktion bzgl. Zigarettenkippen kommen wird. Teil davon sei z.B. die
Werbung für Taschenaschenbecher. Ortsbeiratsmitglied Strack bestätigt, dass
auch vor ihrem Haus immer wieder Zigarettenkippen zu finden sind und dass
Taschenaschenbecher eine gute Idee wären.
Ortsbeiratsmitglied Strack fragt nach, wie hoch die
Aufklärungsquote bei illegal abgelagertem Müll sei. Herr Kopsch erläutert, dass
diese leider nur im einstelligen Prozentbereich liegt. Ortsbeiratsmitglied
Strack ergänzt, dass die Aufkleber gegen das illegale Ablagern an den
Glascontainern im Stadtgebiet zu klein seien. Herr Kopsch erklärt, dass keine
größeren geeigneten Flächen an den Containern zur Verfügung stehen, aber dass
auch teilweise Müll direkt vor den Aufklebern abgeladen wird. Dies sei z.B.
gerade bei den Glascontainern in Fauerbach (Sportplatz) der Fall. Dort sind die
Container mehrfach mit Hinweisen beklebt und trotzdem liegt dort regelmäßig
Sperrmüll.
Bürgerin Beate Hammerla, der der Ortsvorsteher mit
Zustimmung des Gremiums Rederecht erteilt, weist auf die Kaugummiproblematik
hin. Dies sei auch in Friedberg ein großes Thema. Herr Kopsch erklärt, dass für
die Entfernung spezielles Gerät notwendig ist. Dies verursacht hohe Kosten.
Abhilfe könnten hier sog. Kaugummisammler schaffen. Dabei handelt es sich um
Flächen, die dazu anregen sollen, dort die Kaugummis zu entsorgen, z.B. an
Schulwegen. Ortsbeiratsmitglied Martin Götz regt an, dass man die Kosten doch
an die Hersteller der Kaugummis weitergeben müsse.
Ortsvorsteher Dr. Rack lobt die sehr sinnvolle
Einführung der Mehrwegverpackungen in der Gastronomie gemeinsam mit Bad
Nauheim. Diese Aktion müsse auf weitere Kommunen ausgeweitet werden.
Ortsbeiratsmitglied Ruppel fordert, dass es einmal
pro Jahr einen Bericht der Stabsstelle über Kosten, Einsätze etc. für die
Ortsbeiräte geben müsse. Wenn der Erfolg offen dargelegt wird, kann man dies
auch an die Bürger kommunizieren.
Ortsbeiratsmitglied Ruppel regt außerdem an, die
Anzahl der Glascontainer zu reduzieren, um die Plätze für illegale Ablagerungen
zu verringern. Herr Kopsch antwortet, dass es gesetzliche Vorgaben zu beachten
gibt. Informationen darüber wird er im Nachgang an Ortsvorsteher Dr. Rack
geben. Auch der Recyclinghof als Glascontainer Standort sei keine Alternative,
da der Betrieb dort keine solchen Container aufstellen möchte.
Bürgerin und Sauberkeitspatin Christa Pieh erklärt, dass
sie sich als Patin um das Gelände hinter der Schule kümmert. Dort werden immer
wieder viele Flaschen, Pizzakartons und ähnliches in die Natur geworfen.
Aktuell wurden außerdem die Glasscheiben des Fahrradständers sowie eine
Fensterscheibe in der Schule eingeworfen. Gerade die Entsorgung von
Essensverpackungen und -resten in der Natur ziehen ungewünschte Tiere an. Frau
Pieh bittet außerdem um einen weiteren Hundekotbeutelspender mit Mülleimer in
der Schwalheimer Straße Richtung Sauerbrunnen. Herr Kopsch wird sich den
Standort anschauen und ergänzt, dass ein Lageplan der Hundekotbeutelspender
sowie weitere Informationen an alle Hundehalter gegeben werden.
Frau Pieh fährt fort, dass auch immer wieder Müll in
den Kleingärten Dorheims verbrannt wird. Dies geht einher mit oftmals starker
Rauchentwicklung, da es sich offenbar nicht nur um Gartenabfall handelt.
Ortsvorsteher Dr. Rack erwidert, dass es klare Regelungen für die Verbrennung
von Gartenabfällen gibt, er jedoch auch schon viele Beschwerden von Anwohnern
der verschiedenen Dorheimer Kleingartengebiete erhalten hat. Entsprechende
Mitteilungen über die Ärgernis hervorrufenden Zustände gingen von ihm wie auch
von Anwohnern bereits wiederholt an die zuständige Verwaltung. Der
Ortsvorsteher regt an, ein Infoblatt über die Regelungen an die Gartenbesitzer
auszuteilen. Zusätzlich muss es mehr Kontrollen geben. Ortsbeiratsmitglied
Kruse fragt nach, an wen man sich bei einer solchen Rauchentwicklung wenden
soll. Ortsvorsteher Dr. Rack sieht in Ordnungsamt und Polizei die richtigen
Ansprechpartner. Ortsbeiratsmitglied Beck regt an, mit den entsprechenden
Gartenbesitzern das Gespräch zu suchen.
Abschließend stellt Ortsvorsteher Dr. Rack dar, dass
auch die nächste Müllsammelaktion einen Hinweis darauf geben könnte, ob sich
durch „Sauberes Friedberg“ bereits positive Effekte eingestellt haben. Dr. Rack
bedankt sich bei Herr Kopsch und spricht Respekt und Anerkennung für dieses
schier endlose Unterfangen aus und richtet einen Appell an die Bürgerschaft,
sich an die Regelungen zu halten. Die nächste Müllsammelaktion findet am
9.10.2021 statt.