Erster Stadtrat Ziebarth erhält das Wort, verweist auf seine Ausführungen in der letzten Stadtverordnetenversammlung hinsichtlich der Flüchtlingsthematik und bittet Herrn Veith, sich und seine Arbeit vorzustellen. Dieser ist halbtags als Flüchtlingsbetreuer eingestellt und berichtet zunächst den Ist-Zustand: die Dietzsche Mühle sei umgebaut worden und derzeit mit 15 Personen aus 5 Nationalitäten bewohnt, die größtenteils schon etwa 1 Jahr in einer Unterkunft des Wetteraukreises untergebracht waren, überwiegend gebildet und wenig traumatisiert sind, und trotz gewisser Fluktuation für wenige Probleme in der Nachbarschaft sorgen. Bei der Unterbringung sei immer die Rücksichtnahme auf ethnische Hintergründe und Besonderheiten, sowie die Schaffung eines Rückzugsraumes für die Menschen wichtig.

 

Seine bisherige Tätigkeit sei somit keine rein sozialarbeiterische Arbeit, sondern umfasse auch viele gebäudemanagement-technische und bürokratische Aufgaben, wie z.B. Abstimmungen mit dem Amt für Stadtentwicklung, Liegenschaften und Rechtswesen, beauftragten Handwerkern, der Kreisverwaltung und anderen Institutionen.

 

Er berichtet weiterhin von angelaufenen Sprachkursen, Informationsveranstaltungen, dem Runden Tisch des Wetteraukreises und der Beschaffung von Fahrrädern für die Flüchtlinge aus eigenen Beständen.

 

Die Maximalzuweisung des Wetteraukreises liegt für das Jahr 2015 derzeit bei zusätzlichen 16 Flüchtlingen pro Quartal, weshalb laufend weitere denkbare Unterkünfte in Augenschein genommen werden und die in Frage kommenden Gebäude (derzeit die ehemalige Hausmeisterwohnung in der Stadthalle) entsprechend baulich her- und eingerichtet werden müssten.

 

Herr Halbritter berichtet, dass für das Jahr 2016 mit nochmals steigenden Zahlen zu rechnen sei, da die prozentuale Anrechnung der kreiseigenen Unterkunftsplätze in Friedberg auf den von der Stadt unterzubringenden Anteil an Flüchtlingen dann auslaufe. Hauptaufgabe sei daher die Beschaffung von geeignetem Wohnraum, was jedoch immer schwieriger werde.

 

Aufgrund der steigenden Betreuungsquote könne man rein personell keine Komplettbetreuung gewährleisten, sondern hauptsächlich für eine ordentliche Unterbringung sorgen und Hilfe zur Selbsthilfe geben, sodass ehrenamtliche Helfer für weitergehende Integrationsaufgaben, Sprachkurse und verschiedenste alltägliche Hilfestellungen wünschenswert seien.

 

Im Anschluss beantworten Erster Stadtrat Ziebarth und die Herren Halbritter und Veith einige Fragen der Ausschussmitglieder, bevor Ausschussvorsitzender Wagner sich für den heutigen Sachstandsbericht bedankt.