Sitzung: 29.09.2021 Ortsbeirat des Stadtteils Dorheim
Ortsvorsteher Dr. Rack erläutert, dass das Thema
nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz nochmals an Wichtigkeit
gewonnen hat. Er weist darauf hin, dass Ortsbeiratsmitglied Kruse bereits kurz
nach den Vorfällen Informationen auch für Dorheim eingefordert hat. Dr. Rack gibt
dem Gremium Simulationskarten der Unteren Wasserbehörde zur Kenntnis. Diese
stellen dar, welche Flächen im Nahbereich der Wetter im Ort bei einer
100-jährlichen Flut betroffen wären. Durch immer häufiger eintretende
Extremwetterereignisse müssen die aktuelle Situation und die entsprechenden
Schutzmaßnahmen überprüft werden. Es existiert ein
Hochwasserrisikomanagementplan von 2014 (DS 11-16/0981). Die damals empfohlenen
und nur zum Teil vollzogenen Maßnahmen müssten auf ihre Wirksamkeit hin neu
bewertet werden. Weiter sei es sinnvoll, eine Fließpfadkarte bzw. eine
Starkregengefahrenkarte erstellen zu lassen. Die Stadtverordnetenversammlung
müsse entsprechende Beauftragungen prüfen und ggf. auf den Weg bringen. Hierzu
existiert bereits ein umfassender Antrag der SPD, begleitet von Einzelanträgen
der CDU und Bündnis 90/Die Grünen.
Dr. Rack stellt außerdem dar, dass es wichtig ist,
den Bürgerinnen und Bürgern Beratung anzubieten.
Ortsbeiratsmitglied Götz bekräftigt die Ausführungen
des Ortsvorstehers und weist darauf hin, dass ergänzend auch ein
Tierrettungskonzept sinnvoll sei.
Ortsvorsteher Dr. Rack erkundigt sich bei
Ortsbeiratsmitglied Pabst, ob die Feuerwehr auf entsprechende Ereignisse
vorbereitet sei. Dieser erwidert, dass es keine speziellen Maßnahmen für
Dorheim gäbe, anders als z.B. in Bruchenbrücken, wo die Feuerwehr über
Sandsäcke und Stauwände verfügt. Ortsbeiratsmitglied Frühschütz fügt hinzu,
dass man sich auf Ereignisse wie im Ahrtal nicht ausreichend vorbereiten könne.
Ortsbeiratsmitglied Kruse erläutert, dass Dämme nur
begrenzt zielführend seien, da dadurch oftmals das Problem nur an eine andere
Stelle verlagert wird. Wichtig sei v.a. die Beratung der betroffenen Anwohner,
um Maßnahmen zu ergreifen. Neben den Gefahren durch z.B. die Wetter solle auch
geprüft werden, ob Risiken auch durch abrutschende Äcker bzw. Hänge bestehen.
Ortsbeiratsmitglied Strack führt aus, dass Bepflanzungen, Zisternen und
ähnliche Maßnahmen in Erwägung gezogen werden sollen.
Stadtrat Olthoff stellt kurz die Tätigkeiten der
Akademie Hochwasserschutz vor. Der Stadt Friedberg wurde ein Angebot für eine
Infoveranstaltung gemacht.
Ortsbeiratsmitglied Götz führt aus, dass auch der
Zustand der Entwässerungsgräben geprüft werden müsse. Wenn deren Funktion nicht
gegeben sei, besteht ebenfalls ein großes Risiko für bebaute Flächen.
Ortsbeiratsmitglied Pabst spricht sich dafür aus, dass Experten zu dem Thema
auch in die OB Sitzungen eingeladen werden sollten. Ortsvorsteher Dr. Rack
stimmt dem zu und bekräftigt, dass es notwendig wäre die Maßnahmen für
tiefliegende Grundstücke zu erläutern. Ortsbeiratsmitglied Ruppel weist darauf
hin, dass dies explizit auch auf Basis einzelner Grundstücke passieren müsse.
Wichtig wäre zu wissen, wer bei welcher Wasserhöhe betroffen sei.
Ortsbeiratsmitglied Götz bietet unbürokratische
Hilfe im Notfall an, da seine Firma über entsprechendes Gerät verfügt.