Stadtverordnetenvorsteher Hollender verweist auf den § 25 HGO „Widerstreit der Interessen“.

 

Fraktionsvorsitzender Uebelacker schlägt vor, dass die Tagesordnungspunkte 26 und 27 zusammen beraten werden. Die Stadtverordnetenversammlung stimmt dem Vorschlag zu.

 

Bürgermeister Antkowiak erläutert ausführlich die Austauschseite zur Begründung des Bebauungsplans (Top 27), die den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung zu Beginn der Sitzung ausgeteilt wurde.

 

Fraktionsvorsitzender Weiberg (Die Linke.) und Fraktionsvorsitzender Dr. Rack (SPD-Fraktion) erläutern, warum ihre Fraktionen den vorgelegten Vorlagen nicht zustimmen können. Sie monieren unter anderem, dass der bisherige Investor 3V Investment GmbH & Co. KG nicht vertrauenswürdig erscheine und der BP-Plan zu einer Werterhöhung des Grundstücks dienen soll. Weiterhin beinhalte der städtebauliche Vertrag sehr wenige substanzielle Regelungen, so dass dies zurzeit aus ihrer Sicht keinen Sinn mache, diesen Vertrag und den BP-Plan zu beschließen.

 

Bürgermeister Antkowiak hat zwar Verständnis für die Bedenken, allerdings könne eine Ablehnung der Vorlagen zu einem weiteren Leerstand (10 Jahre) des Kaufhaus Joh führen und das sollte nicht das Ziel der Stadt sein. Weiterhin ist der städtebauliche Vertrag angepasst worden und liegt zwischenzeitlich unterschrieben von 3 V Invest vor.

Falls über die Vorlagen heute nicht abgestimmt werden sollten, müssen klare Anträge der Fraktionen an den Magistrat gerichtet werden, um einen Handlungssauftrag zu erhalten.

 

Fraktionsvorsitzender Uebelacker betont, dass seine Fraktion den vorgelegten Vorlagen auch nicht zustimmen könne. Die Beträge, die hier aufgerufen werden, werden der Stadt nicht zu einer Aktivierung des Mittelpunktes von Friedberg verhelfen. Hier sollte lieber ein Reset erfolgen und ein schlüssiges Konzept der Investoren vorgestellt werden. Einem Investor sollte man keinen BPlan schenken. Er mahnt zudem an, dass aus der Mitte der Stadtverordnetenversammlung die nächsten Monate konkrete Vorschläge erarbeitet werden müssen, damit man weiß, wie das ehemalige Kaufhaus Joh entwickelt werden soll.

 

Stadtverordneter W. Ertl kann die ganzen Diskussionen nicht verstehen. Bisher gibt es keine Alternativvorschläge aus der Stadtverordnetenversammlung. Wenn die Vorlagen nicht beschlossen werden, werde das Gebäude noch mehrere Jahre leer stehen bleiben.

 

Stadtverordneter Dr. Meier schließt sich den Äußerungen und Bedenken von Fraktionsvorsitzenden Dr. Rack an. Fraktionsvorsitzender Dr. Rack führt weiter aus, dass die Stadt Friedberg an diesem Standort einen Lebensmittelmarkt und mehr Wohnungen brauche.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen folgen, lässt Stadtverordnetenvorsteher über die Vorlagen einzeln abstimmen:

 

Abstimmungsergebnis Top 26:

 

Mehrheitlich abgelehnt

Ja 13  Nein 24  Enthaltung 1

 

 

Abstimmungsergebnis Top 27:

 

Mehrheitlich abgelehnt

Ja 13  Nein 24  Enthaltung 1