Anfrage:
Vor diesem
Hintergrund bittet die FDP-Fraktion in der Friedberger
Stadtverordnetenversammlung den Magistrat um die Beantwortung der folgenden
Fragen:
1)
War der
Stadt Friedberg das Programm „WiFi4EU“ zum Zeitpunkt der Bewerbungsfrist
bekannt?
2)
Sofern
dies der Fall war, bitten wir um Auskunft, ob die Stadt Friedberg (Hessen) sich
um einen der 3.4000 Gutscheine beworben hat.
3)
Falls
keine Bewerbung erfolgte, bitten wir um Erklärung, warum hiervon abgesehen
wurde.
Bürgermeister
Antkowiak beantwortet die Anfrage wie folgt:
zu 1.
Ja, der Stadtverwaltung war das
EU-Programm „WiFi4EU / Kostenloses WLAN für alle“ bereits seit Sommer 2017
bekannt – hierzu wurden bereits seinerzeit Informationen angefordert sowie der
fachliche Austausch mit dem Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain
gestartet, bevor seitens der EU-Kommission die entsprechenden Antragsportale
freigeschaltet waren.
zu 2.
Ja, Mitte Mai 2018 erfolgte die
Einreichung der Vorregistrierung für den ersten Gutschein-Wettbewerb durch die
Abteilung Wirtschaftsförderung / Stadtmarketing / Tourismus. Der erste
Förderaufruf wurde aber kurz darauf seitens des Anbieters aus technischen
Gründen zunächst gecancelt.
Die Stadt Friedberg hat sich
daraufhin erneut im November 2018 regulär im Rahmen des ersten Förderaufrufes
beworben. Nach unseren Informationen registrierten sich seinerzeit weit über
16.000 Städte und Gemeinden für die damals europaweit 1.000 zur Verfügung
stehenden Gutscheine.
Am 18.12.2018 erreichte uns
eine Ablehnung mit dem Grund, dass der Antrag „aufgrund der begrenzten Zahl
verfügbarer Gutscheine nicht finanziert werden kann“.
Hierzu gilt es zu ergänzen,
dass die Förderung nur die Geräte- und Installationskosten der
Internetzugangspunkte umfasst, während die Kosten für den laufenden Betrieb vom
Antragssteller selbst zu tragen sind.
Voraussetzung für die Förderung ist außerdem, dass das geplante
Netzwerk nicht mit anderen privaten oder öffentlichen Angeboten konkurriert und eine gewisse Schnelligkeit des Netzwerks
gewährleistet ist. Die Antragssteller müssen sich außerdem dazu verpflichten,
ihren Bürgern und Besuchern mindestens drei Jahre lang einen hochwertigen
WiFi-Zugang kostenfrei bereitzustellen.
Die Auswahl der teilnehmenden Gemeinden erfolgt gemäß der EU-Kommission und dem Arbeitsprogramm 2017
der Fazilität „Connecting Europe“ nach dem sogenannten „Windhundverfahren“, sowie „nach Kriterien zur Gewährleistung einer
geografischen Ausgewogenheit“ und es geht bei diesem Programm vorrangig darum, Orte auszustatten, an
denen bisher kein kostenloser
privater oder öffentlicher WLAN-Hotspot
vorhanden ist.
Der Stadtverwaltung sind neben
den freien privaten Hotspots unter anderem folgende Angebote an kostenlosem
WLAN im öffentlichen Raum innerhalb der Stadt Friedberg bekannt:
-Im städtischen Bibliothekszentrum Klosterbau wird seit
Anfang 2016 kostenloses WLAN angeboten. Die User haben die Möglichkeit, sich an
der Ausleihtheke mit ihrem Leseausweis oder Personalausweis zu registrieren und
im Anschluss ein Passwort für die WLAN-Nutzung zu notieren.
-In der Jugendfreizeiteinrichtung Junity vergibt das Personal für den
dortigen jugendgeschützten WLAN-Hotspot Tagesvoucher an die Gäste (wie z.B. in
einem Hotel) oder Dauervoucher für einige regelmäßige Nutzer.
-Die Stadtverwaltung hat
darüber hinaus Ende 2017 am Elvis-Presley-Platz
ein kostenloses WLAN mit einem Hard- und Softwareanbieter realisiert, welches
täglich von 8-22 Uhr verfügbar ist und seitdem aus der Kostenstelle der
Wirtschaftsförderung finanziert wird.
-Auch die Stadthallenverwaltung
hat seit einigen Jahren in der Stadthalle
einen entsprechenden Hotspot, die Bürgerhäuser befinden sich dahingehend
aktuell in der Überprüfung.
-Darüber hinaus gibt es einen
Hotspot des Wetteraukreises für den Friedberger Europaplatz, der im September 2015 eingerichtet wurde. Dort können
User eine Stunde lang kostenlos das WLAN nutzen.
-Ein weiteres Angebot stellt
die Deutsche Bahn am Friedberger Bahnhof
zur Verfügung. Dort können User 30 Minuten lang kostenlos surfen. Nach
Ablauf der 30 Minuten können die User wählen, ob sie mit dem HotSpot der
Telekom weitersurfen möchten. Die Telekom bietet hier verschiedene
Tarifvarianten zur weiteren Nutzung an.
zu 3.
Wie unter
Frage 2 beschrieben, erfolgte eine fristgerechte Registrierung und Bewerbung
für den ersten Förderaufruf, die jedoch, wie oben ausführlich erläutert, leider
nicht berücksichtigt wurde.
Für den zweiten Förderaufruf,
der nun aktuell zur Verteilung von europaweit 3.400 Gutscheinen führte, hat
sich die Stadt Friedberg nicht beworben, da seit Februar 2019 ein eigenes
Angebot im Rahmen des Ausbaus des Glasfasernetzes durch die Stadtwerke
Friedberg angedacht ist. Aus diesem Grunde ist auch keine Bewerbung für den
dritten und voraussichtlich letzten Förderaufruf von WiFi4EU vorgesehen, der
laut aktueller Auskunft des o.g. Europabüros im Herbst 2019 durchgeführt werden
soll.