Vorsitzender Stoll erteilt Bürgermeister Antkowiak das Wort. Bürgermeister Antkowiak begrüßt die Anwesenden und kündigt den Vortrag der anwesenden Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an.

 

Herr Niebelschütz, Leiter der Hauptstelle Verkauf der BImA, Direktion Koblenz, eröffnet seine Power-Point-Präsentation „Zeit zum Aufbruch! – „Ray Barracks“ - Entwicklung eines neuen Stadtquartiers - Ausschuss für Stadtentwicklung 27. März 2019“ mit den Worten, dass er mit seinem Vortrag eine Aufbruchstimmung in Friedberg erzeugen wolle.

 

Anhand des Beispiels Hanau erklärt Herr Niebelschütz, dass die jeweilige Stadt bestimme, welche Art der Nutzung sie an welcher Stelle wolle, dass es wirtschaftlich unerlässlich sei, mit privaten Investoren für bestimmte Flächen Verträge abzuschließen und dass es finanziell günstiger werde, je mehr der bereits vorhandenen Bausubstanz erhalten werden könne. Mehrfach wird der Hinweis gegeben, dass die Entwicklung über die Herstellung einer grünen Wiese der teuerste Weg sei.

 

Herr Niebelschütz weist darauf hin, dass die Stadt Friedberg ihrem Alleinstellungsmerkmal Elvis-Presley z. B. durch eine dauerhafte Elvis-Ausstellung, noch mehr Raum geben könnte.

 

Weiter wird erklärt, dass es zwei Möglichkeiten der Entwicklung des Konversionsgeländes gemeinsam mit der BImA gebe, nämlich zum einen durch den Erstzugriff und zum anderen durch eine Markterkundung. Die BImA sei bereit, beide Modelle mit der Stadt Friedberg zu gehen, diese müsse sich aber entscheiden.

 

Beim Erstzugriff seien die Zweckerklärung der Kommune einschließlich der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe und ein Nachnutzungskonzept die beiden Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, bevor ein Gutachter mit der Wertermittlung beginnen könne. Beim Erstzugriff bestehe die Möglichkeit der Verbilligung. Von einer kleinteiligen Entwicklung sei jedoch dringend abzuraten.

 

Bei der Markterkundung müsse die Vorgabe, was planungsrechtlich gemacht werden solle, von der Kommune kommen. Ziel sei die Veräußerung der Gesamtfläche an einen Investor/Konsortium mit Erfahrung in der Konversion militärischer Liegenschaften. Der unmittelbare Weiterverkauf einzelner Teilflächen im Anschluss sei zu erwarten und völlig normal. Bei der Markterkundung sei die alles entscheidende Regelung der städtebauliche Vertrag, den die Stadt Friedberg mit der BImA schließen würde, sofern sie sich für die Markterkundung entscheide. Die Nachfrage nach Wohnbauflächen im Rhein-Main-Gebiet sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutlich erhöht und die verkehrliche Anbindung der Konversionsfläche mit B3 und dem S-Bahn-Anschluss sei bemerkenswert.

 

Vorsitzender Stoll dankt Herrn Niebelschütz für die Ausführungen und eröffnet die Möglichkeit, Fragen an die Vertreter der BImA zu stellen.

 

Mitglied Herbst möchte wissen, was seitens der Kommune für die Nutzbarmachung der Konversionsfläche in Hanau entscheidend war. Herr Armbrecht, Leiter Verkauf der BImA mit Sitz in Frankfurt/Main erklärt, dass die Stadt Hanau das erklärte Ziel des Einwohnerzuwachses gehabt habe und nach außen hin geschlossen aufgetreten sei. Herr Bujotzek, BImA, ergänzt, dass es die Möglichkeit der Markterkundung damals noch nicht gegeben habe.

 

Mitglied Weiß erkundigt sich nach einer Fläche für die THM. Bürgermeister Antkowiak erklärt, dass ein Bereich für einen Wissenschaftscampus vorgehalten werde. Mitglied Weiß weist darauf hin, dass Friedberg auch Wohnungen im niedrigen Preissegment benötige. Bürgermeister Antkowiak erklärt, dass es Ziel der bereits im Werden begriffenen Machbarkeitsstudie – das Land Hessen fertige gerade im Rahmen der Bauland Offensive Hessen (BOH) eine Machbarkeitsstudie für die Konversionsfläche der Stadt Friedberg an – sei, günstigen Wohnraum zu schaffen. Bedacht werden müsse, dass dieser aus finanziellen Gründen nur gemeinsam mit hochwertigerem Wohnraum geschaffen werden könne.

 

Bürgermeister Antkowiak erklärt, dass die Studie (Power-Point-Präsentation) allen Ausschussmitgliedern zugehen solle.

 

Nachdem keine Fragen mehr folgen, dankt Vorsitzender Stoll den Vertretern der BImA. Es folgt eine Sitzungsunterbrechung von 20:50 Uhr bis 21.00 Uhr.