Sitzung: 25.09.2018 Ausländerbeirat der Kreisstadt Friedberg (Hessen)
Am 22.06.2018 habe es ein Treffen von DITIB und der IZF gegeben.
Trotzdem wäre letztendlich der DITIB-Verein vom Spielefest ausgeladen worden.
Herr Kaplan erinnert noch einmal an den Beschluss aus der letzten
Sitzung des Ausländerbeirates: „Sollte die IZF eine Friedberger
Bevölkerungsgruppe bzw. eine
demokratisch legitimierte Organisation vom Spielefest ausschließen, dann wird
der Ausländerbeirat Friedberg in Bezug
auf das Spielefest sowohl die finanzielle Unterstützung als auch die organisatorische
Zusammenarbeit mit der IZF beenden.“ Somit hätte der Ausländerbeirat
nicht am Spielefest teilgenommen. Er bedauere dies, zumal jahrelang die IZF und
die DITIB das Spielefest zusammen erfolgreich und ohne Probleme veranstaltet
hätten.
Herr Johannes Hartmann als ehemaliger IZF-Vorsitzender erwähnt,
dass das Gespräch mit der DITIB
aufrechterhalten werden solle, er die Entscheidung über die Ausladung des
DITIB-Vereins vom Spielfest genauso mitgetragen habe wie der jetzige
Vorsitzende Mehmet Turan. Er sei mit der jetzigen Situation zwar auch nicht
zufrieden, aber diese Entscheidung sei in der IZF ausgiebig diskutiert und
demokratisch abgestimmt worden.
Es schließt sich wieder eine hitzige Diskussion an:
Herr Shiva Adhikari
macht darauf aufmerksam, dass auch die DITIB zu einer Veranstaltung
des Hessisches Ministerium für
Soziales und Integration ‚Wir in Deutschland – unsere Chancen' am 19.09.2018 in
Frankfurt eingeladen worden sei. Das zeige, dass die DITIB akzeptiert sei. Er habe sich vorab sehr um
Einigung bemüht und das Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Friedberg Dirk
Antwowiak und anderen
Beteiligten gesucht, aber ohne Erfolg. Er sehe die Ausladung genauso kritisch
wie die anderen Ausländerbeiratsmitglieder.
Auch alle anderen Ausländerbeiratsmitglieder zeigen ihren Unmut über die
Ausladung einer bestimmten Organisation vom Spielefest. Selbst wenn man bisher
sogar Sympathisanten einer verbotenen Terrororganisation beim
Spielefest geduldet habe, zeige, dass man die überregionale Politik vom
Spielefest fernhalten wollte. Die Entscheidung der IZF sei politisch motiviert
und torpediere das Zusammenleben der Friedberger Bürger in Friedberg.
Her Carl Cellarius (als IZF-Mitglied) hebt die Bedeutung des Spielfestes
als interkulturelle Begegnungsstätte mit allen Vereinen, die die demokratische
Grundordnung wahren würden, hervor. Er begrüße eine intensivere Kommunikation
für die Zukunft mit allen Beteiligten.
Herr Demirok hebt hervor, dass die IZF die Entscheidung des
Ausländerbeirates über das Beenden der Zusammenarbeit mit der IZF genauso zu
respektieren habe wie der Ausländerbeirat die Entscheidung der IZF über die
Ausladung des DITIB-Vereins (Moschee). Die Entscheidung sei nicht auf mangelnde
Kommunikation zurückzuführen, und er kritisiert gleichzeitig die ausschließlich
über die Lokalzeitung erfolgte Kommunikationskultur. Dies habe nicht zu einer
harmonischen Zusammenarbeit beigetragen.
Das Spielefest dürfe nicht durch politische Entscheidungen beeinflusst
werden. Es wird über das Mitspracherecht des Ausländerbeirates bei IZF
Entscheidungen diskutiert. Auch stehe immer noch nicht fest, ob der
Ausländerbeirat nun offizieller und bei Entscheidungen zu involvierender
Mitveranstalter sei. Das sei offensichtlich nicht so und solle für die Zukunft
klargestellt bzw. schriftlich fixiert
werden, wenn eine Zusammenarbeit in der Zukunft wieder aufgenommen
werden solle.