Sitzung: 27.06.2017 Ausländerbeirat der Kreisstadt Friedberg (Hessen)
Erneut widmet
sich der Ausländerbeirat der Diskussion über die bisher festgelegten Punkte für
eine weitere inhaltliche Arbeit:
·
Probleme von Migranten mit den Verhältnissen an den Schulen sowie die
Rolle des Staatlichen Schulamtes – Einladung eines Vertreters des Staatlichen
Schulamtes
·
Jugendliche
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Auseinandersetzung mit der Ausländerbehörde um die Höhe der
Verpflichtungserklärungen.
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Homepage des Ausländerbeirates
·
Flüchtlinge
Der erste der
oben genannten Punkte wird vertagt, weil Herr Nasisi, der sich um dieses Thema
kümmern wollte, nicht anwesend ist. Es zeigt sich eine gewisse Enttäuschung
darüber, dass man mit diesem Thema nicht weiter kommt. So ist auch nicht klar,
ob eine Vertretung des staatlichen Schulamtes für die nächste Sitzung
eingeladen werden soll. Vorsitzender Kaplan will die Einladung davon abhängig
machen, ob Herr Nasisi an der nächsten Sitzung teilnimmt und dies vor
Festlegung der Tagesordnung klären.
Ähnlich
verhält es sich bei dem Thema Jugendliche. Es entwickelt sich aber eine
Diskussion über Bezugspunkte des Ausländerbeirates zu Jugendlichen.
Vorsitzender Kaplan, der auch Führungen in der Ayasofya-Moschee in Friedberg
macht, berichtet von der Führung einer 7. Klasse, die er letztens gemacht hat.
Solche Führungen würden von Schulen immer wieder angefragt und gerne
durchgeführt.
Allgemein
wird bedauert, dass es keinen muttersprachlichen Unterricht für türkische
Kinder mehr gibt. In Bad Nauheim gebe es noch einen muttersprachlichen
Unterricht, der aber nicht sehr qualifiziert sei. Zwar bestünde die Möglichkeit
dazu auch in Friedberg weiterhin, aber nur, wenn sich mindestens 8 Kinder
fänden, die teilnähmen. Das habe in den letzten Jahren nicht mehr funktioniert,
weil die Einstellung der Eltern sich geändert hätte und viele keinen Wert mehr
auf die muttersprachliche Erziehung legen würden, so Herr Demirok. Vorsitzender
Kaplan stellt fest, dass Kinder, die ihre Muttersprache gut beherrschten, auch
viel besser andere Sprachen lernen könnten. Das sei wissenschaftlich erwiesen.
Er macht auch deutlich, dass bei Klassen mit mehr als 12 Kindern einer
Muttersprache diese als Fremdsprache angeboten werden könne. Eine solche Zahl
käme aber nur selten zustande, so dass es dies in Friedberg bisher nicht
gegeben habe. Für Integration sei die Sprache das Wichtigste, wobei Integration
nicht als Anpassung verstanden werden dürfe. Ein Grund dafür, dass sich
Geselligkeit zwischen Deutschen und Türken oft nicht ergäbe, sei die Tatsache,
dass sich die meisten Deutschen Geselligkeit ohne Alkohol kaum vorstellen
könnten, während Alkohol bei Muslimen verpönt sei. Gegenseitiger Respekt sei
die wichtigste Grundlage für ein friedliches Zusammenleben.
Zum Thema
Auseinandersetzung mit der Ausländerbehörde erklärt Herr Demirok, dass er den
Brief an die Ausländerbehörde wegen der Verpflichtungserklärungen jetzt weggeschickt
habe. Nun müsse man abwarten, allerdings nicht allzu lange. Letztes Mal habe er
über ein halbes Jahr auf eine Antwort gewartet. Das gehe diesmal nicht. Daher
solle das Thema auf der Tagesordnung bleiben.
Zum Thema
Homepage ist allgemeiner Konsens, es zunächst bei einer statischen Homepage auf
der Internetseite der Stadt zu belassen, da sich momentan niemand bereit
findet, eine aktuelle Homepage zu erstellen. Die jetzt bereits bestehende soll
allerdings vereinheitlicht werden mit Bild und eine Kontaktmailadresse bei
allen Mitgliedern. Herr Demirok will dazu Kontakt zu Herrn Böhmerl aufnehmen,
der für die Internetseite der Stadt zuständig ist. Herr Hartmann bietet sich
an, für diese Seite einen informativen Text zu suchen, der den Aufgabenkatalog
des Ausländerbeirates einem breiteren Publikum erläutern kann. Der soll beim
nächsten Mal diskutiert und bei Eignung in die Homepage aufgenommen werden.
Es erhebt
sich Kritik daran, dass Mitglieder des Ausländerbeirates nur selten bis gar
nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen. Es müsse doch möglich sein, sich einmal
alle 6 bis 8 Wochen Zeit für die Sitzung zu nehmen, wenn man sich schon hat
wählen lassen.
Das Thema
Flüchtlinge wird wegen der vorangeschrittenen Zeit vertagt.