Sitzung: 15.11.2016 Ausländerbeirat der Kreisstadt Friedberg (Hessen)
Herr Jörg
Schulz gibt eine PowerPoint Präsentation. Aus dieser geht hervor, dass momentan
viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ohne deutsche
Sprachkenntnisse an die Schulen kommen und diese mit der Aufgabe stark
gefordert sind, die Betroffenen möglichst schnell für den Regelunterricht fit
zu machen. Daher wurde im staatlichen Schulamt ein Ausbildungs- und
Beratungszentrum (ABZ) eingerichtet, dessen Aufgabe es ist, ehrenamtliche Hilfe
zur Unterstützung der Lehrer*innen an den Schulen zu akquirieren. Ehrenamtliche
sollen dabei für Kleingruppen, Hausaufgabenbetreuung und Projekte zur
Unterstützung der Intensivklassen für Seiteneinsteiger in den Schulen und für
die InteA-Klassen an den Berufsschulen eingesetzt werden. Kontakt können die
Ehrenamtlichen über die jeweiligen Schulleitungen aufnehmen, die bei Eignung
eine Beauftragung ausstellt.
Herr Nasisi
gibt zu bedenken, dass auch für andere Schüler*innen mit Migrationshintergrund
die Schulen nicht gut ausgestattet sind und dass es bei Problemen den Eltern
kaum gelingt, Kontakt zum staatlichen Schulamt aufzunehmen. So würden
beispielsweise in Dorheim Flüchtlingskinder nicht in eine Intensivklasse (gibt
es nicht), sondern direkt in den Regelunterricht aufgenommen, was die
Leistungsfähigkeit und Lernsituation der Klasse beeinträchtige.
Herr Schulz
stellt sich in solchen Fällen als Ansprechpartner des Schulamtes zur Verfügung.
Auf Anfrage erklärt er, dass es keine Aufwandsentschädigung von Seiten des
Landes für Ehrenamtliche gebe, so etwas könne nur schulintern geklärt werden.
Frau Genis
findet die Initiative für Ehrenamtliche an der Schule gut. Sie schlägt vor, die
Informationen weiter zu geben an Personen, die dafür in Frage kommen könnten.
Allgemein ist man der Auffassung, dass eine weitere Ausweitung der
Ganztagsschulen gerade die Schüler besonders unterstützen würde, deren Eltern
nicht in der Lage sind, ihnen zu Hause Unterstützung, z.B. bei schwierigen
Hausaufgaben, zukommen zu lassen. Auf die Frage, wie Geflüchtete in Friedberg
überhaupt ehrenamtlich unterstützt würden, weist Herr Hartmann auf den
Freitagstreff des Runden Tisches für Flüchtlinge in Friedberg hin, der jeden
Freitag von 16:00 bis 18:00 Uhr unter dem Motto: „Friedberger treffen
Geflüchtete, Geflüchtete treffen Friedberger“, im Seniorenbegegnungszentrum der
Stadt stattfindet. Er lädt die Mitglieder des Ausländerbeirates ein, sich
selbst ein Bild davon zu machen.
Aus der
Diskussion um die allgemeine Situation der Geflüchteten und der weiteren
Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt sich der Vorschlag, einen Katalog
von wichtigen Themen zu erstellen, um die sich der Ausländerbeirat unbedingt
kümmern sollte. Herr Adhikari schlägt vor, die dort aufzunehmenden Punkte nach
der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit abzuarbeiten, da zu viele Aufgaben auf einmal
dazu führen würden, keines der Probleme wirklich abschließen zu können. Der
TOP: „Katalog“ soll in die nächste Tagesordnung aufgenommen werden.