Bürgermeister Keller erhält das Wort und kündigt an, dass heute zu Punkt 4 des damaligen Antrages berichtet werde. Es habe sich in der Flüchtlingsunterbringung bei den Problemlagen viel geändert, nachdem vor einem Jahr noch eine dramatische Situation geherrscht habe. So habe man die Unterbringungen derzeit im Griff, bei überschaubaren Zuweisungszahlen aber immer noch ein Defizit von 30 Plätzen. Der größte Aufwand sei nun die Auseinandersetzung der Flüchtlinge mit deutscher Bürokratie und die Integration derer, die nicht in Kitas und Schulen gehen, beispielsweise über Deutschkurse und später auch Arbeitsgelegenheiten.

Er ergänzt, dass die Unterbringungseinheiten überschaubar groß gehalten werden konnten und einige mitgenutzte Wohnungen der Friedberger Wohnungsbaugesellschaft inzwischen überwiegend wieder geräumt und regulär vermietet werden konnten. Das neue Gebäude in der Straßheimer Straße ist derzeit mit 55 Personen (bei maximal 80 Plätzen) belegt, in der Kaserne ist ein weiteres Gebäude bezugsfertig und bei Bedarf ein zweites Gebäude relativ schnell bezugsfertig herstellbar. Die Notunterkünfte in den Räumlichkeiten der Stadthalle und der Bürgerhäuser Bauernheim und Ockstadt

würden derzeit nicht benötigt.

 

Abschließend spricht Bürgermeister Keller ein Lob an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochbauabteilung, des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung, sowie die Stabsstelle Flüchtlingsbetreuung aus.

 

Er stellt sodann Herrn Kopsch vor, der seit 01. April 2016 Leiter der Stabsstelle Flüchtlingsbetreuung ist und zuvor bei der Stadt Frankfurt gearbeitet hat. Zusammen mit Herrn Veith, Frau Allemann und Herrn Bas-Gruschwitz ist dieser nun in der Straßheimer Straße 71, also der größten städtischen Flüchtlingsunterkunft eingesetzt.

 

Herr Kopsch erhält das Wort und berichtet, dass zurzeit 218 Flüchtlinge in 15 verschiedenen städtischen Unterkünften verschiedener Größe untergebracht seien. Er gibt zudem einen kurzen Überblick über deren Altersstruktur und Herkunftsländer.

 

Im Jahr 2016 wurden der Stadt 155 Flüchtlinge vom Wetteraukreis zugewiesen und aktuell würden dem Wetteraukreis jede Woche ca. 30 zugewiesen und in die Kommunen weiterverteilt. Zusätzlich seien im Stadtgebiet von Friedberg weitere 140 Flüchtlinge in Einrichtungen des Wetteraukreises untergebracht. Ihm seien keine signifikanten Probleme wie Gewalttätigkeiten oder religiöse Konflikte bekannt.

 

Aktuell betreuen 20 ehrenamtliche Patinnen und Paten, mit denen ein guter Kontakt bestehe, die Flüchtlinge auf Basis einer schriftlichen Vereinbarung über das Ehrenamt (wg. Unfallversicherung), zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch und dem zuständigen Sozialarbeiter des Wetteraukreises. Die Sozialarbeit werde ab dem 01.01.2017 von der European Homecare GmbH übernommen.

 

In verschiedenen städtischen Gebäuden stellt die Stadt Räumlichkeiten für Deutschkurse und andere Treffpunkte wie beispielsweise das „Flüchtlingscafe“ Freitags Nachmittags im Seniorenbegegnungszentrum zur Verfügung.

 

Seit dem 01.07. sind 2 ehrenamtliche Sportcoaches im Rahmen des Förderprogrammes „Sport und Flüchtlinge“ tätig, die Bedarfe und Sportmöglichkeiten abklären und Kontakte zu den Sportvereinen herstellen, für die kürzlich eine diesbezügliche Informationsveranstaltung stattgefunden hat.

 

Anschließend beantworten Bürgermeister Keller und Stabsstellenleiter Kopsch einige Fragen der

Anwesenden zu verschiedenen Unterkünften und deren Internetanbindung.