Sitzung: 15.11.2016 Ausschuss für Jugend, Soziales, Senioren, Sport und Kultur
Vorlage: 11-16/1353
Bürgermeister Keller erhält das Wort und kündigt an, dass heute zu Punkt
4 des damaligen Antrages berichtet werde. Es habe sich in der
Flüchtlingsunterbringung bei den Problemlagen viel geändert, nachdem vor einem
Jahr noch eine dramatische Situation geherrscht habe. So habe man die Unterbringungen
derzeit im Griff, bei überschaubaren Zuweisungszahlen aber immer noch ein
Defizit von 30 Plätzen. Der größte Aufwand sei nun die Auseinandersetzung der
Flüchtlinge mit deutscher Bürokratie und die Integration derer, die nicht in
Kitas und Schulen gehen, beispielsweise über Deutschkurse und später auch
Arbeitsgelegenheiten.
Er ergänzt, dass die Unterbringungseinheiten überschaubar groß gehalten
werden konnten und einige mitgenutzte Wohnungen der Friedberger
Wohnungsbaugesellschaft inzwischen überwiegend wieder geräumt und regulär
vermietet werden konnten. Das neue Gebäude in der Straßheimer Straße ist
derzeit mit 55 Personen (bei maximal 80 Plätzen) belegt, in der Kaserne ist ein
weiteres Gebäude bezugsfertig und bei Bedarf ein zweites Gebäude relativ
schnell bezugsfertig herstellbar. Die Notunterkünfte in den Räumlichkeiten der
Stadthalle und der Bürgerhäuser Bauernheim und Ockstadt
würden derzeit nicht benötigt.
Abschließend spricht Bürgermeister Keller ein Lob an die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochbauabteilung, des Amtes für
öffentliche Sicherheit und Ordnung, sowie die Stabsstelle Flüchtlingsbetreuung
aus.
Er stellt sodann Herrn Kopsch vor, der seit 01. April 2016 Leiter der
Stabsstelle Flüchtlingsbetreuung ist und zuvor bei der Stadt Frankfurt
gearbeitet hat. Zusammen mit Herrn Veith, Frau Allemann und Herrn
Bas-Gruschwitz ist dieser nun in der Straßheimer Straße 71, also der größten
städtischen Flüchtlingsunterkunft eingesetzt.
Herr Kopsch erhält das Wort und berichtet, dass zurzeit 218 Flüchtlinge
in 15 verschiedenen städtischen Unterkünften verschiedener Größe untergebracht
seien. Er gibt zudem einen kurzen Überblick über deren Altersstruktur und
Herkunftsländer.
Im Jahr 2016 wurden der Stadt 155 Flüchtlinge vom Wetteraukreis
zugewiesen und aktuell würden dem Wetteraukreis jede Woche ca. 30 zugewiesen
und in die Kommunen weiterverteilt. Zusätzlich seien im Stadtgebiet von
Friedberg weitere 140 Flüchtlinge in Einrichtungen des Wetteraukreises untergebracht.
Ihm seien keine signifikanten Probleme wie Gewalttätigkeiten oder religiöse
Konflikte bekannt.
Aktuell betreuen 20 ehrenamtliche Patinnen und Paten, mit denen ein
guter Kontakt bestehe, die Flüchtlinge auf Basis einer schriftlichen
Vereinbarung über das Ehrenamt (wg. Unfallversicherung), zudem gibt es eine
enge Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch und dem zuständigen Sozialarbeiter des
Wetteraukreises. Die Sozialarbeit werde ab dem 01.01.2017 von der European
Homecare GmbH übernommen.
In verschiedenen städtischen Gebäuden stellt die Stadt Räumlichkeiten
für Deutschkurse und andere Treffpunkte wie beispielsweise das
„Flüchtlingscafe“ Freitags Nachmittags im Seniorenbegegnungszentrum zur
Verfügung.
Seit dem 01.07. sind 2 ehrenamtliche Sportcoaches im Rahmen des
Förderprogrammes „Sport und Flüchtlinge“ tätig, die Bedarfe und
Sportmöglichkeiten abklären und Kontakte zu den Sportvereinen herstellen, für
die kürzlich eine diesbezügliche Informationsveranstaltung stattgefunden hat.
Anschließend beantworten Bürgermeister Keller und Stabsstellenleiter
Kopsch einige Fragen der
Anwesenden zu verschiedenen Unterkünften und deren Internetanbindung.