Zum „Sachstand Kaserne“ erläutert Bürgermeister Keller dass grundsätzlich gilt: die Kaserne gehört nicht der Stadt Friedberg. Über das Baugesetzbuch ist die Planungshoheit bei der Gemeinde verankert sodass nur eine gemeinsame Entwicklung erfolgen kann. Bislang erfolgte die Vermarktung durch die BIMA sehr eingeschränkt. Trotzdem die Stadt Friedberg nicht über den Schlüssel zur Kaserne verfügt, sind alle Besichtigungen von der Stadt Friedberg begleitet worden. Durch diese Eigeninitiative ist die Kaserne in den Markt eingeführt worden und findet mittlerweile großes Interesse und gute Resonanz, auch international. Es kommen Interessenten aus dem Bereich der Hochtechnologie, des Wohnungsbaus und der Projekt Entwicklung.

 

Drei Grundvoraussetzungen der Interessenten müssen erfüllt sein

-     Solvenz

-     Erfahrung

-     Erfüllung städtebaulicher Ansprüche in Verbindung mit der Bereitschaft, auch im Vorfeld schon eigene Gedanken zu liefern und auch schon mal Geld in die Hand zu nehmen und eigene Planungen vorzustellen

 

Es soll ein integrierter Stadtteil entstehen mit guter Anbindung z. B. auch für den Radverkehr, mit Kindergarten, Grundschule, Sportzentrum, Nahversorgung, Infrastruktur, viel Grün, Aufenthaltsqualität, Verdichtung in Maßen, Wohnen auch im mittleren und unteren Preissegment und vor allem auch Arbeitsplätze. Von großem Interesse ist ein Gründer-Technologie-Zentrum, damit von dem Produkt THM auch in Friedberg etwas hängen bleibt. Im bestehenden Bewerberkreis ist neben Wohnungsbau, Hochtechnologie und Projektentwicklern auch die THM dabei.  Der Kreis der Interessenten ist allerdings noch nicht geschlossen. Für Oktober hat sich eine Gruppe Chinesen angemeldet und es gibt auch viele kleinere Interessenten.

 

Frage von Mitglied Ertl: Ist ausgeschlossen dass der Bund auf die Kaserne zugreift um Flüchtlinge unterzubringen?

Bürgermeister Keller erläutert dass sich die Kaserne auf einer Art Beobachtungsliste des Landes Hessen befindet. Allerdings verfügt die Kaserne über keine intakten Gebäude und keine intakte Infrastruktur. Seiner Einschätzung nach würde sich der Standort nur für Zelte (kurzfristig) eignen und das wiederspricht dem Ziel, anerkannten Flüchtlingen eine dauerhafte Unterkunft (langfristiges Ziel) zu bieten. Dieses Ziel würde nur die Entwicklung der Kaserne erfüllen indem dort neben Wohnungen auch Arbeitsplätze und sonstige Infrastruktur geschaffen wird. Dabei muss ein Schwerpunkt sein, dass nicht nur hochpreisige Wohnungen errichtet werden sondern ein Mix auch mit bezahlbarem Wohnraum entsteht.

 

Frage von Mitglied Moch: wurde versucht einen Kooperationsvertrag mit der BIMA abzuschließen, wie es andernorts, z.B. in Hanau, erfolgreich geschehen ist?

Bürgermeister Keller erläutert, dass die BIMA erstmal Vorarbeiten zu leisten hat, wie zum Beispiel die Untersuchung und den Umgang mit Altlasten und das Erstellen von sonstigen Gutachten. D.h. die BIMA hat ihre Kernaufgaben noch nicht erbracht – die Rahmenbedingungen müssen zuerst abgearbeitet werden.