Beschluss: Einstimmig mit Ergänzung beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Ausschussvorsitzender Wagner klärt zunächst die Vorgehensweise mit den beiden zu behandelnden

DS-Nummern 11-16/0939 und 11-16/1084: Da es sich um konkurrierende Hauptanträge handelt, müsse gemäß der Hauptsatzung zuerst eine Abstimmung über die DS-Nr. 11-16/1084 und im Anschluss über die DS-Nr. 11-16/0939 erfolgen. Dieser Vorgehensweise schließt sich der Ausschuss einmütig an.

 

Er übergibt das Wort an Bürgermeister Keller, der die Präsentation der Herren Kögler und Schneider einleitet. Diese tragen anhand zahlreicher Bilder, Zitate und Rückblicke auf Veranstaltungen die umfangreiche und jahrzehntelang praktizierte und gelebte Aufarbeitungs- und Erinnerungskultur an das jüdische Leben in Friedberg vor, beginnend mit der Zerstörung der ehemaligen Synagoge und der in den darauffolgenden Jahrzehnten schrittweise erfolgten Umnutzung und Umgestaltung des Synagogenplatzes.

 

Ebenso zeigen sie in Ihrem Vortrag zahlreiche Zeugnisse jüdischer Geschichte in Friedberg wie z. B. die über 750 Jahre alte Mikwe, die im Gebäude in der Judengasse 20 zudem die Dauerausstellung „Fragmente jüdischer Geschichte in Friedberg“ bereithält. Auch die jüdischen Friedhöfe und verschiedene Gedenktafeln werden erläutert, ebenso, wie die Aufarbeitung des Themas in den Wetterauer Geschichtsblättern und anderen Publikationen. Die Vorstandsmitglieder der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, deren Synagogensanierung kürzlich auch durch die Stadt Friedberg mit 30.000 € unterstützt wurde, waren zur heutigen Sitzung eingeladen, konnten jedoch aufgrund der zahlreichen Gedenkveranstaltung an die vor 70 Jahren erfolgte Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz leider nicht teilnehmen.

 

Es folgt eine ausführliche Diskussion des FDP-Antrages (DS-Nr. 11-16/0939) und des Magistratsbeschlusses (DS-Nr. 11-16/1084) durch die Ausschussmitglieder, der in einem Antrag der Stadtverordneten Weiß mündet, den Magistratsbeschluss um das Gedenken auch für andere NS-Opfer wie z. B. nicht-systemkonforme Pfarrer und Widerständler, Zwangsarbeiter, Zwangssterilisierte, Kommunisten, Migranten, Behinderte und weitere Opfergruppen zu erweitern und auch diesen Teil der Historie beispielsweise in den Wetterauer Geschichtsblättern aufzuarbeiten.

 

Ausschussvorsitzender Wagner lässt sodann über die DS-Nr. 11-16/1084 unter Berücksichtigung dieser Erweiterung abstimmen:

 

Beschluss zur DS-Nr. 11-16/1084

 

Der eigenständige Weg der Stadt Friedberg mit seiner ausgeprägten Erinnerungskultur an die jüdische Geschichte dieser Stadt, mit der Kontaktaufnahme und dem Kontakthalten mit den überlebenden

früheren Bürgern und Bürgerinnen dieser Stadt und deren Angehörigen und der Unterstützung des Neuaufbaus jüdischen Lebens in Friedberg und Bad Nauheim wird fortgeführt. Zusätzlich wird eine würdige Form des Gedenkens auch für andere NS-Opfer wie z. B. nicht-systemkonforme Pfarrer und Widerständler, Zwangsarbeiter, Zwangssterilisierte, Kommunisten, Migranten, Behinderte und weitere Opfergruppen angestrebt und eine Aufarbeitung auch dieses Teiles der Historie beispielsweise in den Wetterauer Geschichtsblättern vorgesehen.

 

Abstimmungsergebnis:

 

Einstimmig in Ergänzung beschlossen

Ja 9  Nein 0  Enthaltung 0 

 

 

Ausschussvorsitzender Wagner lässt über die DS-Nr. 11-16/0939 „Antrag der FDP-Fraktion vom 28.05.2014; Durchführung des Projektes "Stolpersteine" in Friedberg“, abstimmen:

 

Abstimmungsergebnis:

 

Einstimmig abgelehnt

Ja 0  Nein 9  Enthaltung 0 


Abstimmungsergebnis: