Haupt- und Personalamtsleiterin Becker gibt eine
Stellungnahme bzgl. der Interkommunalen
Zusammenarbeit. Sie geht auf die Werdegänge, die Wirkungen und die
Voraussetzungen für eine Interkommunale Zusammenarbeit ein.
Der Leiter der IT-Abteilung, Herr Rose erläutert mit Bezug auf die Mitteilungsvorlage DS-Nr. 11-16/0484-1 die Bereiche der Informations- und Kommunikationstechnologie, in denen eine Interkommunale Zusammenarbeit mit dem IT-Eigenbetrieb WEBIT des Wetteraukreises aus seiner Sicht möglich ist (Programme / Anwendungen). Zum Punkt „öffentlichen Ausschreibungen“ erklärt er, dass diese über WEBIT vorgenommen werden könnten und hier Einsparpotentiale für die Stadt Friedberg gesehen werden. Auch nutzt die WEBIT einen Service Desk (Help Desk), den die Stadt Friedberg nicht anwende, da zurzeit kein Bedarf bestehe. Sollte ein Vertrag zu Stande kommen, könnten in Bezug auf den Service Desk Kosten eingespart werden.
Herr Rose führt aus, dass eine Kooperation mit WEBIT auf bestimmten Gebieten eine Netzwerkverbindung voraussetzt, die im Moment nicht besteht. Dies könnte u.a. eine Glasfaserverbindung zwischen beiden Standpunkten sein. Es sei zu prüfen, ob für die Stadt Friedberg eine Netzwerkanbindung an den Netzwerkknotenpunkt des Wetteraukreises möglich ist. Aktuell erfolgt die Netzwerkanbindung über den Knotenpunkt der ekom21 in Gießen. Hierzu stehen noch technische Prüfungen seitens der ekom21 aus. Ein Statement der ekom21 wird im 4. Quartal 2013 erwartet.
Im Falle eines Vertragsabschlusses mit dem IT-Eigenbetrieb WEBIT ist es der IT-Abteilung der Stadt Friedberg wichtig, dass eine Partnerschaft auf Augenhöhe stattfindet und die eigene Entscheidungshoheit bestehen bleibt.
Der Leiter des Wetterauer Eigenbetriebs für Informations-
und Kommunikationstechnologie (WEBIT), Herr Krach, hält einen Kurzvortrag, in
dem er auf folgende Punkte eingeht:
●
Vorstellung des Eigenbetriebs WEBIT
● mögliche Dienstleistungen
und Inhalte einer Kooperation
● Strategische
Grundsätze des Eigenbetriebs
● IT-Leistungsportfolio
● Gemeinsame
Handlungsoptionen
Herr Krach führt
aus, dass eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis je nach Ausgestaltung
und Umfang weitreichende Synergieeffekte erwarten ließe. Dies resultiere u.a.
daraus, dass im Kreis und in der Stadt die gleiche IT-Basis-Technologie
eingesetzt und administriert werde und gleiche Betreuungsprozesse ablaufen.
Auch die zu betreuenden Fachanwendungen in der Kreisverwaltung seien zu einem
sehr hohen Anteil identisch mit denen der der Stadtverwaltung. Er sieht große
Potentiale einer möglichen Zusammenarbeit in den Bereichen Strategie, Netzwerk,
Systemtechnik, Vergabemanagement, Betreuung der Fachanwendungen und
Service-Desk. Die räumliche Nähe zwischen Kreishaus und Stadtverwaltung sei ein
zusätzlicher Vorteil. (Die Powerpoint-Präsentation von Herrn Krach wird den
Ausschuss-Mitgliedern mit dem Protokoll zur Verfügung gestellt.)
Herr Krach
erklärt, dass von beiden Seiten eine formelle Willenserklärung (Letter of
Intent) erforderlich ist, um mit der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis
beginnen zu können. Danach gelte es, die Synergiepotentiale auf den möglichen
Kooperationsfeldern gemeinsam im Detail zu ermitteln und die weitere
strategische Vorgehensweise festzulegen. Im Anschluss wären dann ggf. die
Voraussetzungen einer dauerhafteren Zusammenarbeit zu schaffen, z.B. der
Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrags, eine Dienstleistungsvereinbarung
o.a.
Vorsitzende Götz
bedankt sich bei allen Rednern und lässt zahlreiche Fragen der Ausschussmitglieder
zu den Themen Entscheidungsträger, Kosten, Einstellung der Gelder im Haushalt
2014 sowie Inhalte der Zusammenarbeit beantworten. Alle Diskussionsredner
äußern sich positiv zu einer intensivierten Fortsetzung der Gespräche zwischen
Stadt und Kreis.
Vorsitzende Götz
nimmt Bezug auf die genannte Voraussetzung einer intensiven Gesprächsfortsetzung
(Letter of Intent) und schlägt Bürgermeister Keller vor, zur Abkürzung des
Verfahrens (andernfalls nochmalige Antragstellung in der
Stadtverordnetenversammlung, Magistratsvorlage usw.) direkt in der H +
F-Sitzung zu erklären, einen Letter of Intent seitens der Stadt auf den Weg
bringen zu wollen. Bürgermeister Keller sagt dies zu. Herr Krach erklärt
ebenfalls vorbehaltlich der Zustimmung des im Wetteraukreis zuständigen
Beschlussgremiums, einen Letter of Intent zügig auf den Weg zu bringen.
Vorsitzende Götz
fasst abschließend mit Zustimmung der Ausschussmitglieder folgendes Ergebnis
der Beratungen zusammen:
1.
Der
Haupt- und Finanzausschuss ist erfreut, dass veranlasst durch den Stadtverordnetenbeschluss
vom 13.12.2012 die Verantwortlichen von Stadt und Kreis zu dem für die
Zukunftsfähigkeit der Stadt wichtigen Thema Informations- und
Kommunikationstechnologie an einem Tisch zusammengefunden haben und erste
Gespräche über die Möglichkeiten einer Kooperation in konstruktiver Form und
zielorientiert geführt haben.
2.
Die
Ergebnisse der ersten Sondierungsgespräche zwischen Stadt und Kreis in Form der
Mitteilungsvorlage DS-Nr. 11-16/0484-1 sowie der Präsentation des
WEBIT-Betriebsleiters Herrn Krach werden mit Dank an die handelnden Akteure zur
Kenntnis genommen.
3.
Der
Haupt- und Finanzausschuss begrüßt die aufgezeigten möglichen
Synergiepotentiale einer Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis auf dem Gebiet
der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) und wünscht, dass die
Gespräche mit WEBIT zielorientiert fortgesetzt werden.
4.
Voraussetzung
für eine vertiefte Kooperation von Kreis und Stadt auf verschiedenen Handlungsfeldern
der ITK ist ein Letter of Intent, der von beiden Seiten auf den Weg zu bringen
ist. Bürgermeister Keller sagt zu, eine solche formelle Absichtserklärung an
den Wetteraukreis zeitnah auf den Weg zu bringen. Herr Krach stellt dies
seinerseits vorbehaltlich der Zustimmung des zuständigen Entscheidungsgremiums
des Wetteraukreises in Aussicht.
5.
Der Magistrat wird beauftragt, in
regelmäßigen Abständen im Haupt- und Finanzausschuss über den Sachstand der
Gespräche und der erreichten Kooperation zu berichten. Der erste Bericht wird
im Rahmen der Beratungen für den Haushalt 2014 erwartet.