Beschluss: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Nach Erläuterung des Antrags durch Mitglied Pfannmüller entsteht ein lebhafter Meinungs- und Gedankenaustausch mit zahlreichen Wortbeiträgen der Mitglieder und weiterer Stadtverordneten, gestützt durch die sachkundigen Ausführungen von Herrn Herbert als Vertreter des Stadtbauamtes.

 

Stadtverordnete Eisenhardt betont, dass die Idee der Baumurnengräber nicht in der Ermöglichung einer anonymen Bestattung besteht. Vielmehr sollten im Wurzelbereich der Bäume Tafeln anzubringen sein, die keinen weiteren Pflegebedarf verursachen. Es sei der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Angehörige zur Grabpflege oftmals nicht, zumindest nicht vor Ort, zur Verfügung stehen. Die zu verwendenden Urnen seien biologisch abbaubar und die Erfahrungen anderer Gemeinden, die einen steigenden Bedarf verzeichnen, seien insgesamt positiv.

 

Mitglied Güssgen-Ackwa´s Frage, ob eine Kostendeckung gewährleistet ist, bejahen Herr Herbert vom Stadtbauamt und Bürgermeister Keller, da grundsätzlich alle Kosten bei den bestehenden Angeboten eingerechnet werden müssen.

In Darstellung der Erfahrungen und der sich im Hinblick auf sich verändernde Bedürfnisse angestellten Überlegungen führt Herr Herbert aus, dass die Friedhofsverwaltung bislang ein Gemeinschaftsgrabfeld favorisiert hat und dafür bereits Mittel im Haushalt bereitgestellt worden sind.

Die Praxis zeigt, dass bei den vorhandenen Urnenstelen und anonymen Grabstätten immer wieder Blumen abgelegt werden, was so eigentlich nicht sein soll. Die Tendenz der Friedhofverwaltung gehe nicht hin zur Anonymität, sondern bevorzuge Grabstätten mit Angabe des Namens. Hinsichtlich der Ruhezeiten sollte bei sämtlichen Begräbnisformen Gleichbehandlung erfolgen.

Auf Bitte von Mitglied Turan und Scaramuzza zeigt Herr Herbert anhand eines Planes die für Baumbestattungen geeignete Fläche, die an die bestehenden Grabflächen direkt anschließt und erklärt, dass im Blick auf die bis jetzt noch zaghafte  Nachfrage eine Größenordnung von zunächst 30 bis 40 Bäumen ausreichend erscheint. Was den zeitlichen Umfang der Erstellung eines Konzeptes betrifft, so beantwortet er Mitglied Wodarz-Frank´s dahingehende Frage, dass ein grobes Konzept erstellt werden kann und damit grundsätzlich die Möglichkeit bestehe, entweder über den Nachtrag 2013 oder den Haushalt 2014 Mittel für die Planung eines solchen Projektes vorzusehen.

 

Während Stadtverordneter Ertl eine soziale Verpflichtung der Hinterbliebenen in punkto Grabpflege sieht, konstatiert Mitglied Riesener, dass Grabpflege für viele eine Belastung darstellt. Stadtverordneter Beisel äußert die Überzeugung, die Stadt solle alle Begräbnisformen anbieten, die rechtmäßig sind und so die Entscheidung jedes Einzelnen respektieren. Mitglied Scaramuzza schließt sich dem an und betont, dass bestehenden Wünschen Rechnung getragen werden sollte.

 

Mitglied Janke schlägt vor, zu prüfen, ob bereits jetzt mit dem bestehenden Baumbestand das Angebot zu realisieren ist und Mitglied Eisenhardt regt an, z. B. drei alte Bäume auszusuchen und vor der Tätigung weiterer Investitionen das Angebot zu testen.

 

Abschließend erklärt Bürgermeister Keller, dem Antrag positiv gegenüber zu stehen, um so der Breite bestehender und sich gegenüber früheren Begräbnisformen ändernden Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Auch im Hinblick auf die Entwicklung in andere Städten und Gemeinden sei es wichtig, über eine Angebotsvielfalt zu verfügen. Die Anlage eines Friedwalds als ein mögliches Element der Palette ist im eigenen Stadtwald mangels geeigneter Infrastruktur allerdings unrealistisch.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen stellt Vorsitzender Stey den Antrag zur Abstimmung:

 

Beschluss:

 

Der Magistrat wird gebeten, eine Kostenkalkulation sowie eine Planung bezüglich der Baumbestattung zur weiteren Beratung und Beschlussfassung vorzulegen

 

Der Magistrat wird gebeten, jeweils in der kommenden Sitzung zu berichten.

 

Somit ist der Antrag zurückgestellt.