Sitzung: 01.09.2011 Stadtverordnetenversammlung
Erster Stadtrat Ziebarth trägt folgenden Zwischenbericht vor:
Zwischenstand
Bearbeitung „100 Kommunen für den Klimaschutz verbunden mit
Friedberg EK 2020
Stand 22.08.2011
1. Startbilanz/Endbilanz
a) Eine Startbilanz wurde erstellt und
liegt bereits vor.
b) Die Endbilanz muss fortgeschrieben
werden. Dies ist ein stetiger Prozess. Die derzeit vorliegen-
den, bereits ermittelten
Informationen werden eingepflegt, Optimierungen werden laufend
berücksichtigt und beeinflussen
die Endbilanz.
2. Modelle zum wirtschaftlichen Einsatz regenerativer Energien als CO2 neutrale
Energie-
erzeugung und Modelle zur
Energieeinsparung
a) Die Untersuchung der Potenziale der
Stadt Friedberg in Form der untersuchten Projektideen ist
in Bearbeitung: diese gliedern
sich in
- Bereits vorgelegte Projektideen
- Aktuell in der Untersuchung
befindliche Projektideen
- Projektideen in Vorbereitung
b) Die zukünftige Rolle der Stadtwerke muss
in Abhängigkeit der Ergebnisse und der angestrebten
Aktivitäten definiert werden.
3. Bereits vorgelegte Projektideen
Bürgersolaranlage:
Die Untersuchung inkl. der Recherche
vergleichbarer Projekte anderer Kommunen und den
damit verbundenen Geschäftsmodellen
zur Umsetzung ist abgestimmt und fertig gestellt.
Entsprechende Handlungsoptionen sind
formuliert und bedürfen der Entscheidung über das
weitere Vorgehen.
4. Aktuell in der Untersuchung befindliche Projektideen
a) Mini-Blockheizkraftwerke:
Eine Untersuchung der Umsetzung von Mini
BHKW in privaten Haushalten etc. ist als Entwurf
fertig gestellt und wird zur
Abstimmung vorgelegt. Gegenstand der Recherche sind folgende
Punkte:
- aktuell verfügbare Systeme,
Anlagengrößen, etc.
- Einsatz in Alternativen:
4 unmittelbare
individuelle Bedarfsdeckung der Haushalte
4 Bestandteil der
BHKW als Energieversorgung durch Überdeckung des individuellen
Bedarfs und Einspeisung in das Netz. Dies
erfordert grundsätzliche strategische
Ausrichtung der Stadtwerke
auch im Bereich der Stromversorgung
- Beispiele anderer Kommunen in Bezug
auf Förderung, Einsatz (Deckung individueller Bedarf
gegenüber Einspeisung) etc.
- Mögliche Adaption an die Stadt
Friedberg
b) Windgas:
Die Nutzung von Windgas als mögliches
Speichermedium regenerativer Energieerzeugung wird
geprüft. Hier steht im Vordergrund die derzeitige
Möglichkeit der technischen Umsetzung des
noch eher theoretischen
Konzeptes. Mit Windgas soll das große Problem der Volatilität
(Schwankung) bei der Energieerzeugung durch Erneuerbare
Energien gedämpft oder gänzlich
abgebaut werden.
Hierbei wird die überschüssige Energie
zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt, der dann als
Medium zur späteren
Energieerzeugung verwandt wird.
5. Projektideen in Vorbereitung
a) Mini- Contracting mit hocheffizienten
Heizungsumwälzpumpen:
Anhand bestehender Beispiele
(Stadtwerke Tübingen, Mainova etc.) wird die Möglichkeit des
sogenannten Mini- Contracting
untersucht.
Hier würde der Energieversorger
energieeffiziente Technologien durch Vorfinanzierung sub-
ventionieren. Bis zur Deckung der
Subvention kann zum Beispiel der durch die Energieeffizienz
entstehende finanzielle Gewinn vom Versorger
einbehalten werden.
b) Windenergie:
Aktuell wird das mögliche Engagement
der Stadtwerke in Windenergie untersucht. Mögliche
Modelle werden anhand Aktivitäten
vergleichbarer Kommunen/Stadtwerke erläutert und
verglichen.
6. Rechtliche Rahmenbedingungen
a) Änderung des EEWärmeG zum 1.5.2011 hat
deutliche Auswirkungen auf das kommunale
Handeln. Insbesondere wurde die
Vorbildfunktion des Staates (hier der Kommune) zur Nutzung
erneuerbarer Energien ins Gesetz
aufgenommen
b) Maßnahmen durch die am 13.8.2010
beschlossene „CO2 neutrale Landesverwaltung“ haben
auch Auswirkung auf die kommunale Ebene
c) Das kürzlich beschlossene Energiekonzept
2050 der Bundesregierung fordert u. a. den Ausbau
verschiedener Energiearten wie
Windenergie, Biomasse und Solarenergie auch im kommunalen
Bereich
Erster Stadtrat
Ziebarth sichert den Stadtverordneten zu, nach Überarbeitung der Startbilanz diese zukommen zu lassen.