Betreff
Antrag der SPD im Ortsbeirat Dorheim vom 11.11.2015, hier: Mögliche Nutzung des Bürgerhauses Dorheim als Flüchtlingsunterkunft
Vorlage
11-16/1333
Art
Antrag im Ortsbeirat Dorheim

Antragstext:

 

Der Magistrat der Stadt Friedberg wird gebeten, von Planungen zur möglichen Nutzung des Bürgerhauses Dorheim als Flüchtlingsunterkunft aus folgenden Gründen Abstand zu nehmen:

 

1.      In Dorheim sind bereits sechs Flüchtlinge einquartiert, drei weitere werden noch folgen. Sie werden von Flüchtlingshelfern aus dem Ort betreut. Der Aufwand der Ehrenamtskräfte ist erheblich, kostet viel Zeit. Betreuungsunterstützung seitens der Stadt Friedberg nur allein für die momentan in Dorheim untergebrachten Flüchtlinge und deren Helfer ist kaum wirklich vorhanden bzw. organisiert. In anderen Stadtteilen wurden bislang keine Flüchtlinge zugewiesen, deshalb sind aus Gründen einer gerechten Lastenverteilung nun vorrangig den anderen Ortsteilen Flüchtlinge zuzuweisen.

2.      Die notwendige Betreuung einer noch viel größeren Zahl von Flüchtlingen wäre von den bisherigen ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfern ohne eine deutliche Unterstützung der Stadtverwaltung nicht mehr zu leisten, würde deren Kräfte überfordern. Es ist aber bisher nicht zu erkennen, dass sich die Stadtverwaltung außer Unterbringung auch der viel aufwändigeren konkreten Betreuung der Flüchtlinge in allen Lebenssituationen annehmen kann und wird.

3.      Ungünstig in Dorheim ist zudem die Lage des Bürgerhauses inmitten des Ortes und ohne Bewegungsflächen in der unmittelbaren Umgebung des Gebäudes (der angrenzende Hof ist der Außen- und Spielbereich für die benachbarte Kindertagesstätte) sowie auch ohne Tagesgestaltungsmöglichkeiten für die einer Beschäftigungssperre unterliegenden, auf engstem Raum untergebrachten Personen.

4.      Auch fehlt es an notwendigen Sanitäranlagen (z. B. Duschen) im Bürgerhaus.

5.      Letztlich würde die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft das Vereinsleben im Bürgerhaus auf längere Zeit abrupt beenden, räumliche Alternativen stehen im entsprechend notwendigen Umfang nicht zur Verfügung. Dies könnte den ohnehin brüchigen sozialen Frieden gefährden. Z. B. hat der Carnevalverein Wetterfrösche für die Durchführung der anstehenden Fastnachtskampagne das Bürgerhaus für längere Wochen vorgebucht und kann die Saalveranstaltungen mit aufwändigen technischen Installationen und Bühnenaufbauten nicht andernorts organisieren.