Antragstext:
Der Magistrat der
Stadt Friedberg wird gebeten, von Planungen zur möglichen Nutzung des
Bürgerhauses Dorheim als Flüchtlingsunterkunft aus folgenden Gründen Abstand zu
nehmen:
1.
In
Dorheim sind bereits sechs Flüchtlinge einquartiert, drei weitere werden noch
folgen. Sie werden von Flüchtlingshelfern aus dem Ort betreut. Der Aufwand der
Ehrenamtskräfte ist erheblich, kostet viel Zeit. Betreuungsunterstützung
seitens der Stadt Friedberg nur allein für die momentan in Dorheim
untergebrachten Flüchtlinge und deren Helfer ist kaum wirklich vorhanden bzw.
organisiert. In anderen Stadtteilen wurden bislang keine Flüchtlinge
zugewiesen, deshalb sind aus Gründen einer gerechten Lastenverteilung nun
vorrangig den anderen Ortsteilen Flüchtlinge zuzuweisen.
2.
Die
notwendige Betreuung einer noch viel größeren Zahl von Flüchtlingen wäre von
den bisherigen ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfern ohne eine deutliche
Unterstützung der Stadtverwaltung nicht mehr zu leisten, würde deren Kräfte
überfordern. Es ist aber bisher nicht zu erkennen, dass sich die
Stadtverwaltung außer Unterbringung auch der viel aufwändigeren konkreten
Betreuung der Flüchtlinge in allen Lebenssituationen annehmen kann und wird.
3.
Ungünstig
in Dorheim ist zudem die Lage des Bürgerhauses inmitten des Ortes und ohne
Bewegungsflächen in der unmittelbaren Umgebung des Gebäudes (der angrenzende
Hof ist der Außen- und Spielbereich für die benachbarte Kindertagesstätte)
sowie auch ohne Tagesgestaltungsmöglichkeiten für die einer
Beschäftigungssperre unterliegenden, auf engstem Raum untergebrachten Personen.
4.
Auch
fehlt es an notwendigen Sanitäranlagen (z. B. Duschen) im Bürgerhaus.
5.
Letztlich
würde die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft das Vereinsleben im Bürgerhaus auf
längere Zeit abrupt beenden, räumliche Alternativen stehen im entsprechend
notwendigen Umfang nicht zur Verfügung. Dies könnte den ohnehin brüchigen
sozialen Frieden gefährden. Z. B. hat der Carnevalverein Wetterfrösche für die
Durchführung der anstehenden Fastnachtskampagne das Bürgerhaus für längere
Wochen vorgebucht und kann die Saalveranstaltungen mit aufwändigen technischen
Installationen und Bühnenaufbauten nicht andernorts organisieren.