Betreff
Jahresabschluss 2018, hier: Aufstellung
Vorlage
16-21/1241
Aktenzeichen
20/0 JB
Art
Beschlussvorlage

Beschlussentwurf:

Der Jahresabschluss 2018 wird beschlossen und zur Prüfung an die Revision des Wetteraukreises weitergeleitet.


Sach- und Rechtslage:

Der Magistrat hat gemäß § 112 HGO für jedes Haushaltsjahr einen Jahresabschluss aufzustellen. Er hat sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Erträge, Aufwendungen, Einzahlungen und Auszahlungen zu enthalten. Der Jahresabschluss hat die tatsächliche Vermögens-, Finanzlage- und Ertragslage der Stadt Friedberg (Hessen) darzustellen.

 

Mit dem Jahresabschluss legt der Magistrat Rechenschaft gegenüber der Stadtverordnetenversammlung über die Ausführung des Haushaltsplans ab. Die Stadtverordnetenversammlung wird über die wesentlichen Ergebnisse des aufgestellten Abschlusses unterrichtet. Nach der Prüfung des Jahresabschlusses durch die Revision wird er zusammen mit dem Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes der Stadtverordnetenversammlung gemäß § 113 HGO zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

 

Zusammengefasst schließt das Haushaltsjahr 2018 der Stadt Friedberg (Hessen) wie folgt ab:

 

Gewinn im ordentlichen Ergebnis:

3.007.505,02 €

Gewinn im außerordentlichen Ergebnis:

1.088.786,19 €

Jahresergebnis:

4.096.291,21 €

Finanzmittelfehlbetrag:

-6.179.967,99 €

 

Die Gemeindehaushaltsverordnung sieht vor, dass zur besseren Erfolgssteuerung Ziele und Kennzahlen in den Haushaltsplan aufgenommen werden sollen. Im Jahresabschluss sollen diese Ziele eine Erfolgskontrolle ermöglichen. Im Folgenden werden alle Kennzahlen aus dem Haushaltsplan sowie einige zusätzliche Kennzahlen abgebildet.

 

Vermögenslage:

 

Das Vermögen der Stadt Friedberg (Hessen) untergliedert sich in Anlagevermögen und Umlaufvermögen. Die Anlagenintensität und die Umlaufintensität stellen dar, welchen Anteil Anlagevermögen und Umlaufvermögen am Gesamtvermögen haben.

 

 

Mit 94,24 % der Bilanzsumme hat das Anlagevermögen eine herausragende Bedeutung für die Vermögenslage der Stadt Friedberg (Hessen). Alle Vermögensposten wurden vorsichtig nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Der überwiegende Teil besteht bei der Stadt Friedberg (Hessen) aus Sachanlagevermögen in Form von Grundstücken, Gebäuden und Straßen (83,8 Mio. €).

 

 

Das Umlaufvermögen bildet mit knapp 5,6 Prozent lediglich einen geringen Teil des Vermögens der Stadt Friedberg (Hessen) ab. Im Umlaufvermögen sind insbesondere die Flüssigen Mittel mit rund 1,4 Mio. € enthalten, die im Falle eines Liquiditätsengpasses schnell eingesetzt werden können.

 

Das Kapital der Stadt untergliedert sich in Eigenkapital und Fremdkapital. Die Eigenkapitalquote und die Fremdkapitalquote stellen dar, welchen Anteil Eigenkapital und Fremdkapital am Gesamtkapital haben.

 

 

Je höher die Eigenkapitalquote einer Kommune ist, desto unabhängiger ist die Kommune tendenziell von Fremdkapitalgebern. Die Eigenkaptalquote ist mit rd. 55 % nicht als kritisch einzustufen.

 

 

Der Anteil des Fremdkapitals (Verbindlichkeiten und Rückstellungen) wird durch die Fremdkapitalquote gemessen. Je geringer die Fremdkapitalquote, desto unabhängiger ist die Kommune. Bei der Stadt Friedberg (Hessen) ist das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital weitgehend ausgeglichen.

 

 

Der Verschuldungsgrad gibt Aufschluss über das Verhältnis von Fremdkapital und Eigenkapital. Ein Verschuldungsgrad von 100 % bedeutet, dass sämtliches Fremdkapital durch das Eigenkapital gedeckt ist. Ein Wert von über 100 % heißt hingegen, dass die Kommune mehr Schulden hat, als sie Eigenkapital besitzt. Analog gilt für einen Wert unter 100 %, dass mehr als das gesamte Fremdkapital durch Eigenkapital gedeckt ist. Bei der Stadt Friedberg (Hessen) ist mehr Eigenkapital als Fremdkapital vorhanden. Der Wert ist jedoch als unkritisch zu bewerten, da in der Literatur Werte bis etwa 300 % als solide gewertet werden. Insgesamt konnte die Verschuldung der Stadt Friedberg (Hessen) seit 2013 kontinuierlich zurückgeführt werden.

 

Ertrags- und Aufwandslage:

 

Die Erträge der Stadt untergliedern sich in ordentliche Erträge, Finanzerträge und außerordentliche Erträge. Die Steuern gehören zu den ordentlichen Erträgen.

Die Steuerertragsquote stellt dar, welchen Anteil die Steuererträge an den Gesamterträgen haben.

 

 

Die Stadt Friedberg (Hessen) erzielt ihre Erträge zu mehr als der Hälfte aus den Steuern und ist daher sehr stark vom Steueraufkommen abhängig.

 

 

Die Gebührenerträge spielen bei der Erzielung von Erträgen eine eher untergeordnete Rolle und sind daher nicht ausschlaggebend für das Ergebnis.

 

 

Die Zuwendungsquote zeigt, wie stark die Stadt Friedberg (Hessen) von Zuwendungen und damit von Leistungen Dritter abhängig ist. Diese macht mit knapp 19 % fast ein Fünftel der Gesamterträge aus.

 

Die Aufwendungen der Stadt untergliedern sich in ordentliche Aufwendungen, Finanzaufwendungen und außerordentliche Aufwendungen. Die Personal- und Versorgungsaufwendungen, Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen und die Steuer- und Umlageaufwendungen gehören zu den ordentlichen Aufwendungen. Die Personal- und Versorgungsaufwandsquote, die Sach- und Dienstleistungsquote und die Steuer- und Umlageaufwandsquote stellen dar, welchen Anteil die jeweiligen Aufwendungen an den Gesamtaufwendungen haben.

 

 

 

 

Die Steuer- und Umlageaufwendungen der Stadt Friedberg (Hessen) sind mit einem Anteil von 36,1 % die größte Aufwandsposition. Die Personalaufwendungen machen rund 29 % der Aufwendungen der Stadt aus. Im Bereich der Sach- und Dienstleistungen beträgt die Quote rund 15 %. Insgesamt bewegen sich die Quoten im Vergleich zu anderen hessischen Kommunen im normalen Bereich.

 

Finanzlage:

 

Der Zahlungsmittelfluss der Stadt untergliedert sich in die Zahlungsmittelflüsse aus laufender Verwaltungstätigkeit, Investitionstätigkeit, Finanzierungstätigkeit sowie haushaltsunwirksamen Zahlungsvorgängen. Die Verwaltungstätigkeitsquote und die Investitionstätigkeitsquote stellen dar, welchen Anteil die Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit und Investitionstätigkeit an den Gesamtauszahlungen haben.

 

 

 

Die Stadt Friedberg (Hessen) weist – wie regelhaft in Kommunalverwaltungen - eine hohe Quote bei der Verwaltungstätigkeit aus. Aufgrund der niedrigen Investitionstätigkeitsquote wurde im Jahr 2018 nur in geringem Maße weiteres Anlagevermögen aufgebaut.

 

In den Gesamtauszahlungen sind in geringem Maße auch noch Anteile aus Finanzierungstätigkeit und aus haushaltsunwirksamen Vorgängen enthalten.

 

 

Hinweis:

 

Der letzte geprüfte Jahresabschluss der Stadt Friedberg (Hessen) stammt aus dem Jahr 2012. In diesem wurde durch das Revisionsamt umfassender Korrekturbedarf festgestellt, der sich auch auf die Jahresabschlüsse der Folgejahre auswirkt. Der Jahresabschluss 2013 befindet sich zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses 2018 in der Prüfung, die Abschlüsse der Jahre 2014 bis 2017 sind noch nicht geprüft. Es besteht daher eine Unsicherheit im Hinblick auf die tatsächlichen Jahresergebnisse. Die Stadt Friedberg (Hessen) wird aufgrund der Prüfung durch das Revisionsamt in jedem Fall noch Korrekturen im Jahresabschluss 2013 vornehmen müssen. Die Änderungen werden sich sowohl auf den Abschluss 2014 als auch auf alle folgenden bereits aufgestellten Abschlüsse einschließlich des vorliegenden Jahresabschlusses 2018 auswirken, da sich die Anfangsbestände entsprechend ändern.

 

Darüber hinaus werden die noch bevorstehenden Prüfungen der Jahresabschlüsse 2014 – 2017 höchstwahrscheinlich gleichartige Mängel und ebenso umfassende Korrekturbedarfe wie der Abschluss 2012 ergeben, die sich dann ebenfalls wiederum auf die nachfolgenden Jahresabschlüsse auswirken und zu notwendigen Änderungen in diesen Abschlüssen führen werden.

 

Aufgrund dieser Umstände einerseits und weil zum anderen aufgrund der verspäteten Vorlage der Jahresabschlüsse durch die Stadt Friedberg (Hessen) und viele weitere Kommunen im Wetteraukreis beim Revisionsamt ein erheblicher Prüfungsstau eingetreten ist (wie auch bei anderen Revisionsämtern landesweit), kann derzeit noch keine Prognose abgegeben werden, wann der vorliegende Abschluss 2018 geprüft und entlastet werden kann. Es besteht also insbesondere für klassische Jahresabschlussbereiche wie Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen das Risiko, dass sich die in diesem Abschluss dargestellten Werte nochmals deutlich verändern können.

 


 

Finanzielle Auswirkungen:

JA

X

NEIN

Haushaltsjahr

 

Ergebnishaushalt

Finanzhaushalt

Produkt

 

Kostenstelle

 

Investitionsnummer

 

Sachkonto

 

Einnahme oder

Ertrag

Ausgabe oder Aufwendung

Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung

JA

NEIN

Überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen (§100 HGO)

Deckungsvorschlag

Friedberg (Hessen), den

Haushaltsjahr

 

 

Kostenstelle

 

Sachkonto

 

Produkt

 

Investitionsnummer

 

( Unterschrift FB Finanzen)