Sitzung: 19.08.2020 Ortsbeirat des Stadtteils Dorheim
Ortsvorsteher Dr. Rack erläutert, dass dem Bericht der
Stadträtin Mühlenbeck in der letzten Ortsbeiratssitzung zu entnehmen war, dass
das Thema „schlechte Busanbindung nach/von Dorheim nach Friedberg“ auch Thema
am Runden Tisch mit VGO-Beteiligung zur Verbesserung des innerörtlichen
ÖPNV-Angebots war. Informell bestehen zwischen dem Ortsvorsteher und
Erster Stadträtin schon seit Längerem informelle Kontakte zu dieser Dorheimer
Problematik, angestoßen vor allem durch die SPD-Stadtverordnete Christa Pieh.
Daraufhin wurde für Mitte April ein Gespräch mit Erster Stadträtin und VGO
sowie Ortsvorsteher und seinem Stellvertreter in der Dorheimer Sache
vereinbart, musste wegen der Corona-Krise aber um zwei Monate verschoben
werden. Im dann erfolgten Gespräch war abermals erkennbar, dass immer noch
ein gewisses, aber sich minderndes Unverständnis seitens der VGO vorherrscht,
warum die Dorheimer mit dem guten Bahnangebot nur begrenzt zufrieden sind und
ein besseres Busangebot wünschen.
Hauptgrund ist die fehlende Barrierefreiheit am Friedberger
Bahnhof. Dies geht zulasten von älteren, behinderten Menschen und von Personen
mit Kinderwagen, schweren Koffern etc., die in Dorheim bequem ein- und
aussteigen, aber in Friedberg kaum die Treppen ohne fremde Hilfe bewältigen
können.
Daraufhin wurde von der VGO ein Fragebogen-Entwurf vorgelegt,
der nach Anpassung in Dorheim verteilt werden soll. Mit einer hoffentlich regen
Teilnahme und klaren Absichtserklärungen der Dorheimer Bevölkerung kann die
Stadt mit der VGO um ein verbessertes ÖPNV-Angebot verhandeln.
Ortsbeiratsmitglied Ljungh erläutert, dass nach Ablehnung
des CDU-Antrags zu dem Thema auch die CDU an den Runden Tisch herangetreten
sei, um dem Thema Nachdruck zu verleihen. Sie bemängelt, dass die zunächst
begonnene dezentrale Verteil-Aktion über den Vereinsring ungünstig gewesen sei,
da viele Dorheimer darüber nicht erreicht werden. Es sei notwendig wirklich
jeden Haushalt zu erreichen. Dabei muss es den Bürgerinnen und Bürgern auch
leicht gemacht werden, den Fragebogen abzugeben. Außerdem sei eine
Werbekampagne dafür notwendig.
Ortsbeiratsmitglied Fölsing weist ebenfalls darauf hin, dass
mehr Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema notwendig sei. Der Vereinsring sei
indessen keine schlechte Möglichkeit für das Thema Werbung zu machen.
Ortsvorsteher Dr. Rack fasst zusammen, dass zum Start der
Verteilung der Fragebögen alle Ortsbeiratsmitglieder Werbung im Bekannten- und
Freundeskreis machen sollen, um eine möglichst hohe Teilnehmerzahl, v.a. in der
relevanten Zielgruppe, zu erreichen. Eine weitere Begleitung des Themas durch
den Ortsbeirat zu Bewerbung nach Start der Aktion ist sinnvoll.
Ortsbeiratsmitglied Kruse regt dazu an, auch eine öffentlichkeitswirksame
Aktion mit Betroffenen vor dem Bürgerhaus (Bushaltestelle) unter Einschaltung
der Presse (WZ) zu veranstalten. Eine Idee, die vom Ortsvorsteher begrüßt wird.
Ortsbeiratsmitglied Fölsing fragt kritisch nach, wie es zu
den weiteren Verzögerungen bei den überfälligen Baumaßnahmen am Friedberger
Bahnhof kommt bzw. warum nicht bereits bei früheren Planungen die nun ans Licht
getretenen Probleme in der Statik der Unterführung aufgefallen sind.
Ortsvorsteher Dr. Rack bekräftigt, dass eine Erklärung durch Bahnvertreter
notwendig sei, speziell warum nun voraussichtlich ein kompletter Neubau der
Unterführung zu den Bahnsteigen notwendig ist. Zusätzlich wäre es auch bei
diesen Neuplanungen sinnvoll und notwendig, den Durchstich nach Fauerbach mit
einzuplanen.
Ortsbeiratsmitglied Kruse weist darauf hin, dass aus seiner
Sicht gar nicht die Barrierefreiheit das Hauptproblem alleine sei, sondern auch
der Weg zur Kaiserstraße. Für ältere Personen sei auch der Fußweg vom Bahnhof
auf die Kaiserstraße bereits zu weit. Eine vernünftige Busverbindung würde
dieses Problem lösen können.
Ortsbeiratsmitglied Ruppel erläutert, dass die Anbindung der
Kaiserstraße bei den stattgefundenen Gesprächen nicht im Fokus stand, sondern
dass es um das Thema „Schienenersatzverkehr“ gehe.
Stadtverordnete Mühlenbeck bekräftigt nochmals, dass gerade
für ältere Personen die Alternative Taxi zum ÖPNV viel zu teuer sei. Gerade
ältere Bürger benötigen einen guten ÖPNV.
Ortsbeiratsmitglied Ljungh ergänzt, dass auch gerade junge Familien auf
eine gute Anbindung angewiesen sind, die kinderwagentauglich sei.