Ortsvorsteher Dr. Rack erläutert, dass dem Bericht der Stadträtin Mühlenbeck in der letzten Ortsbeiratssitzung zu entnehmen war, dass das Thema „schlechte Busanbindung nach/von Dorheim nach Friedberg“ auch Thema am Runden Tisch mit VGO-Beteiligung zur Verbesserung des innerörtlichen ÖPNV-Angebots war. Informell bestehen zwischen dem Ortsvorsteher und Erster Stadträtin schon seit Längerem informelle Kontakte zu dieser Dorheimer Problematik, angestoßen vor allem durch die SPD-Stadtverordnete Christa Pieh. Daraufhin wurde für Mitte April ein Gespräch mit Erster Stadträtin und VGO sowie Ortsvorsteher und seinem Stellvertreter in der Dorheimer Sache vereinbart, musste wegen der Corona-Krise aber um zwei Monate verschoben werden. Im dann erfolgten Gespräch war abermals erkennbar, dass immer noch ein gewisses, aber sich minderndes Unverständnis seitens der VGO vorherrscht, warum die Dorheimer mit dem guten Bahnangebot nur begrenzt zufrieden sind und ein besseres Busangebot wünschen.

Hauptgrund ist die fehlende Barrierefreiheit am Friedberger Bahnhof. Dies geht zulasten von älteren, behinderten Menschen und von Personen mit Kinderwagen, schweren Koffern etc., die in Dorheim bequem ein- und aussteigen, aber in Friedberg kaum die Treppen ohne fremde Hilfe bewältigen können. 

Daraufhin wurde von der VGO ein Fragebogen-Entwurf vorgelegt, der nach Anpassung in Dorheim verteilt werden soll. Mit einer hoffentlich regen Teilnahme und klaren Absichtserklärungen der Dorheimer Bevölkerung kann die Stadt mit der VGO um ein verbessertes ÖPNV-Angebot verhandeln.

Ortsbeiratsmitglied Ljungh erläutert, dass nach Ablehnung des CDU-Antrags zu dem Thema auch die CDU an den Runden Tisch herangetreten sei, um dem Thema Nachdruck zu verleihen. Sie bemängelt, dass die zunächst begonnene dezentrale Verteil-Aktion über den Vereinsring ungünstig gewesen sei, da viele Dorheimer darüber nicht erreicht werden. Es sei notwendig wirklich jeden Haushalt zu erreichen. Dabei muss es den Bürgerinnen und Bürgern auch leicht gemacht werden, den Fragebogen abzugeben. Außerdem sei eine Werbekampagne dafür notwendig.

Ortsbeiratsmitglied Fölsing weist ebenfalls darauf hin, dass mehr Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema notwendig sei. Der Vereinsring sei indessen keine schlechte Möglichkeit für das Thema Werbung zu machen.

Ortsvorsteher Dr. Rack fasst zusammen, dass zum Start der Verteilung der Fragebögen alle Ortsbeiratsmitglieder Werbung im Bekannten- und Freundeskreis machen sollen, um eine möglichst hohe Teilnehmerzahl, v.a. in der relevanten Zielgruppe, zu erreichen. Eine weitere Begleitung des Themas durch den Ortsbeirat zu Bewerbung nach Start der Aktion ist sinnvoll. Ortsbeiratsmitglied Kruse regt dazu an, auch eine öffentlichkeitswirksame Aktion mit Betroffenen vor dem Bürgerhaus (Bushaltestelle) unter Einschaltung der Presse (WZ) zu veranstalten. Eine Idee, die vom Ortsvorsteher begrüßt wird.

Ortsbeiratsmitglied Fölsing fragt kritisch nach, wie es zu den weiteren Verzögerungen bei den überfälligen Baumaßnahmen am Friedberger Bahnhof kommt bzw. warum nicht bereits bei früheren Planungen die nun ans Licht getretenen Probleme in der Statik der Unterführung aufgefallen sind. Ortsvorsteher Dr. Rack bekräftigt, dass eine Erklärung durch Bahnvertreter notwendig sei, speziell warum nun voraussichtlich ein kompletter Neubau der Unterführung zu den Bahnsteigen notwendig ist. Zusätzlich wäre es auch bei diesen Neuplanungen sinnvoll und notwendig, den Durchstich nach Fauerbach mit einzuplanen.

Ortsbeiratsmitglied Kruse weist darauf hin, dass aus seiner Sicht gar nicht die Barrierefreiheit das Hauptproblem alleine sei, sondern auch der Weg zur Kaiserstraße. Für ältere Personen sei auch der Fußweg vom Bahnhof auf die Kaiserstraße bereits zu weit. Eine vernünftige Busverbindung würde dieses Problem lösen können.

Ortsbeiratsmitglied Ruppel erläutert, dass die Anbindung der Kaiserstraße bei den stattgefundenen Gesprächen nicht im Fokus stand, sondern dass es um das Thema „Schienenersatzverkehr“ gehe.

Stadtverordnete Mühlenbeck bekräftigt nochmals, dass gerade für ältere Personen die Alternative Taxi zum ÖPNV viel zu teuer sei. Gerade ältere Bürger benötigen einen guten ÖPNV.  Ortsbeiratsmitglied Ljungh ergänzt, dass auch gerade junge Familien auf eine gute Anbindung angewiesen sind, die kinderwagentauglich sei.